Verse 10 | Dieses Land ist der Ruheort nicht
Macht euch auf und zieht hin! Denn dieses [Land] ist der Ruheort nicht, um der Verunreinigung willen, die Verderben bringt, und zwar gewaltiges Verderben.
„Macht euch auf und zieht hin“ sind die Worte, mit denen diejenigen, die die Macht haben, andere von ihrem Erbe zu vertreiben, um es in Besitz zu nehmen. Gott wendet diese Worte nun gegen sie an. Diejenigen, die sich aufmachen, um den Besitz anderer zu plündern, werden sich aufmachen und hinziehen müssen aus dem, was ihnen gegeben wurde. Hier sehen wir wieder das Gesetz des Erntens, was man sät. Sich aufzumachen und hinzuziehen ist auch Gottes Gericht, das zu ihren Handlungen passt, sich gegen Gott zu erheben und sich von Ihm abzuwenden.
Die Frevler haben das Land durch ihre Sünden unrein gemacht (3Mo 18,25.28). Für die Übeltäter gibt es im Land des HERRN keine Ruhestätte mehr, wie sie es zu Zeiten des Gehorsams war (5Mo 12,9.10; 1Kön 8,56). Sie werden im Land nicht mehr zur Ruhe kommen und in die Gefangenschaft verschleppt werden.
Mit diesem Ruf ergeht auch eine Aufforderung des HERRN an alle, die Ohren haben zu hören, sich von all dieser Ungerechtigkeit zu trennen. Wie können die Heiligen des HERRN in solch einem Zustand ruhen? Wie kann ein Land, in dem solch schreiende Ungerechtigkeit stattfindet, ein Ort der Ruhe sein?
Das Land ist unrein durch Gewalt und Götzendienst (Hes 36,17.18; Jer 2,7). Die bösen Taten der Menschen legen gleichsam einen Dunst der Unreinheit über das Land. Diese Atmosphäre bewirkt, dass jeder, der sie betritt, von ihr verdorben wird. Die Folge ist, dass das Verderben zunimmt und sich ausbreitet. Mit dem Weggang der Übeltäter wird auch die wuchernde Korruption ein Ende haben.