Verse 12 | Nehmt mich und werft mich ins Meer
Und er sprach zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird das Meer von euch ablassen; denn ich weiß, dass dieser große Sturm um meinetwillen über euch [gekommen ist].
Es ist mutig von Jona, diesen Vorschlag zu machen. Es ist die Sprache eines reuigen und bußfertigen Sünders. Ein solcher Mensch möchte die Strafe selbst tragen, was immer sie ihn kosten mag, und nicht andere damit belasten, die unschuldig daran sind. Er sucht nicht nach einer Entschuldigung oder Verringerung. Ohne Vorbehalt übernimmt er die Schuld und rechtfertigt Gott in seinem Handeln. Er erkennt die Hand Gottes in dem, was geschieht und erkennt sie auch an.
Jona spricht hier als gläubiger Israelit, der den Ernst der Gerechtigkeit des heiligen Gottes aus dem Gesetz und aus der Geschichte seines Volkes kennt. Er beugt sich unter dem Gericht Gottes. Gleichzeitig drückt er mit seinem Vorschlag sein Vertrauen in Gott aus. Mit seinem Vorschlag sagt er so viel wie: „Liefert mich an Gott aus.” Er vertraut sich Gott an, wenn er nicht mehr im Schiff ist, weil er dort nicht hingehört.
Jona ist ein schwaches, wenn auch ein sehr schwaches, Bild auf den Herrn Jesus. Jonas Erniedrigung ist das Ergebnis seines Ungehorsams. Die Erniedrigung des Herrn ist das Ergebnis seines untadeligen Gehorsams. Christus bot sich in vollkommenem Gehorsam an, für andere zu sterben, damit sie leben konnten.
Ähnliches wie bei Jona zeigt sich in Davids Haltung nach seiner Sünde in der Volkszählung (1Chr 21,17). Die Aussagen von Jona und David, in denen sie sich zur Bezahlung anbieten, sind schön, aber das Ergebnis ihrer eigenen Schuld. Wenn der Herr Jesus sagt: „Siehe, ich komme …, um deinen Willen, o Gott, zu tun” (Heb 10,7), dann ist es, um in vollkommener Freiwilligkeit den Willen Gottes zugunsten sündiger Menschen zu erfüllen.