Behandelter Abschnitt 3Mo 12,6-8
Verse 6–8 | Reinigung nach der Geburt
6 Und wenn die Tage ihrer Reinigung erfüllt sind für einen Sohn oder für eine Tochter, so soll sie ein einjähriges Lamm bringen zum Brandopfer und eine junge Taube oder eine Turteltaube zum Sündopfer an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft zu dem Priester. 7 Und er soll es vor dem HERRN darbringen und Sühnung für sie tun, und sie wird rein sein von ihrem Blut- fluss. Das ist das Gesetz der Gebärenden, bei einem männlichen oder bei einem weiblichen [Kind]. 8 Und wenn ihre Hand das zu einem Schaf Erforderliche nicht aufbringen kann, so soll sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen, eine zum Brandopfer und eine zum Sündopfer; und der Priester soll Sühnung für sie tun, und sie wird rein sein.
Nach 40 bzw. 80 Tagen soll sich auch die Mutter auf die Grundlage des Opfers stellen, bildlich auf das Opfer Christi. Sie sollte ein Brandopfer und ein Sündopfer bringen. Als Maria den Herrn Jesus geboren hatte, brachte sie auch dieses Opfer, weil sie in sich selbst unrein war (Lk 2,21-24). Dass sie nicht das normale Opfer, ein Lamm und eine Taube, brachte (Vers 6), sondern zwei Tauben, das Opfer der Armen (Vers 8), zeigt uns, dass der Herr Jesus arme Eltern hatte. Maria ist die einzige Ausnahme, was das Kind betrifft. Das Kind Jesus war vollkommen rein. Er war ja auch nicht von einem sündigen Menschen gezeugt – hatte dadurch keine Erbsünde – sondern durch Gott den Heiligen Geist (Lk 1,35).
In der Frau ist auch ein Bild von Israel vorgestellt, das unrein ist und woraus der Messias geboren ist, der Reine. In Offenbarung 12 sehen wir auch dieses Bild (Off 12,1-6). Die Frau stellt dort Israel vor; der männliche Sohn ist den Herrn Jesus.
Die Tage der Reinigung beginnen nach „der Beschneidung“, nach dem, was mit dem Herrn Jesus am Kreuz geschehen ist. Erst jetzt, in der Periode nach dem Kreuz, können die, welche zur Bekehrung kommen, sehen, was sie alles getan haben, was sie gewesen sind und von Natur noch immer sind. Es beansprucht manchmal eine ziemlich lange Periode, diese Belehrung zu sehen. Das gilt sowohl für Israel als auch für den einzelnen Gläubigen in der Gemeinde. Je mehr ich mich kennenlerne, desto mehr verabscheue ich mich selbst.
Die Folge der Reinigungszeit ist die, dass wir uns wirklich auf die Grundlage des Brandopfers und des Sündopfers stellen. Erst dann sind wir auch imstande, etwas von dem Wert des Werkes des Herrn Jesus für Gott zu begreifen und dass Gott uns in Ihm sieht (Brandopfer). Das Brandopfer steht im Vordergrund, hat daher die Priorität. Wenn wir tiefer eingedrungen sind, sind wir auch erst imstande, etwas von der Bedeutung des Sündopfers zu begreifen.