Behandelter Abschnitt 3Mo 5,5-13
Verse 5–13 | Sündopfer nach Tragkraft
Und es soll geschehen, wenn er sich in einem von diesen verschuldet, so bekenne er, worin er gesündigt hat; 6 und er bringe dem HERRN sein Schuldopfer für seine Sünde, die er begangen hat: ein Weibchen vom Kleinvieh, ein Schaf oder eine Ziege zum Sündopfer. Und der Priester soll Sühnung für ihn tun wegen seiner Sünde. 7 Und wenn seine Hand das zu einem Stück Kleinvieh Erforderliche nicht aufbringen kann, so soll er für seine Schuld, die er auf sich geladen hat, dem HERRN zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben bringen: eine zum Sündopfer und eine zum Brandopfer. 8 Und er soll sie zum Priester bringen; und dieser bringe die zum Sündopfer [bestimmte] zuerst dar und knicke ihr den Kopf ab dicht beim Genick; er soll ihn aber nicht abtrennen. 9 Und er sprenge vom Blut des Sündopfers an die Wand des Altars, und das Übrige vom Blut soll ausgedrückt werden an den Fuß des Altars: Es ist ein Sündopfer. 10 Und die andere soll er als Brandopfer opfern nach der Vorschrift. Und so tue der Priester Sühnung für ihn wegen seiner Sünde, die er begangen hat, und es wird ihm vergeben werden. 11 Und wenn seine Hand zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nicht aufbringen kann, so bringe er für seine Sünde als seine Opfergabe ein zehntel Epha Feinmehl zum Sündopfer; er soll kein Öl darauf tun und keinen Weihrauch darauf legen, denn es ist ein Sündopfer. 12 Und er soll es zum Priester bringen; und der Priester nehme davon seine Hand voll, dessen Gedächtnisteil, und räuchere es auf dem Altar, auf den Feueropfern des HERRN: Es ist ein Sündopfer. 13 Und so tue der Priester Sühnung für ihn wegen seiner Sünde, die er begangen hat in einem von diesen, und es wird ihm vergeben werden; und es soll dem Priester gehören, wie das Speisopfer.
Wenn wir uns einer der vorher genannten Sünden schuldig gemacht haben, soll diese bekannt werden, sobald wir davon Kenntnis haben. Bekennen bedeutet, die Sünde beim Namen zu nennen („so bekenne er, worin er gesündigt hat“). Außerdem soll ein Sündopfer gebracht werden. Für uns bedeutet das nicht, dass der Herr Jesus erneut sterben soll, sondern dass wir uns darüber im Klaren sein sollen, dass Er für diese Sünde, die wir soeben getan haben, sterben musste. Es soll uns auch bewusst werden, dass Gott durch diese Sünde entehrt worden ist.
Die Größe des Opfers wird bestimmt durch das Maß unseres Bewusstseins davon, wie sehr Gott durch die Sünde entehrt wurde und wie sehr der Herr Jesus dafür hat leiden müssen. Ein größeres Opfer zeigt ein stärkeres Empfinden dafür, ein kleineres Opfer ein geringeres Empfinden. Aber losgelöst von den Empfindungen wird aufgrund des Opfers vergeben. Das zeigt uns, dass letztendlich Gott der Handelnde ist, gemäß dem Wert, den das Opfer für Ihn hat. Wie gut, dass wir die Vergebung nicht aufgrund unseres Einblicks in das Werk des Herrn Jesus empfangen, sondern aufgrund dessen, was Gott darin sieht. Das soll übrigens nicht heißen, dass es nichts ausmacht, wie tief wir in die Bedeutung des Kreuzes eindringen.
Wer mit zwei Vögeln kam (Verse 7–10), brachte ein geringes Opfer. Das Brandopfer, zu dem der zweite Vogel zubereitet werden sollte, diente als Ersatz für das Fett eines größeren Sündopfers. Das Sündopfer war für Gott etwas Abscheuliches; nicht aber das Fett. Ein Vogel hat aber kein Fett an sich. Darum war der zweite Vogel zum Brandopfer bestimmt. Denn wie abscheulich das Sündopfer auch war, so war doch etwas dabei, wodurch Gott verherrlicht wurde. Gott möchte gern von uns hören, dass der, welcher für unsere Sünden sterben wollte, auch der ist, der Ihn verherrlicht hat und in dessen Werk Er völlige Genugtuung gefunden hat.
Jemand kann so arm sein, dass er nur eine Handvoll Mehl als Sündopfer bringt (Verse 11–13). Das ist sehr ungewöhnlich: ein unblutiges Opfer zur Sühnung. Das zeugt von jemandem, der besonders wenig Empfinden für das Werk des Herrn Jesus hat; jemand, der kaum begreift, dass Blut zur Vergebung der Sünden fließen sollte. So jemand sieht nichts anderes, als dass der Herr Jesus ein vollkommener Mensch war, der nicht die von ihm begangene Sünde getan hat. Er begreift, dass es nur in Ihm Rettung gibt, ohne dass er sich bewusst ist, dass der Tod als Gericht Gottes über seine Sünde nötig war.
Das Opfer von Mehl erinnert uns an das Speisopfer, ist aber kein Speisopfer. Das Öl und der Weihrauch durften nicht hinzugefügt werden. Es ist ein Sündopfer und damit nichts Annehmliches für Gott.
Die Regelung für die Ärmsten im Volk Gottes ist auch ein Beweis dafür, dass Gott nicht nach dem Maß unseres Einblickes in das Werk des Herrn Jesus vergibt, sondern gemäß seiner Wertschätzung. Für Gott kommt es darauf an zu sehen, wie aufrichtig jemand bekennt, dass er seine Tat wirklich als Sünde gegen Gott erkennt.