Verse 12 | Suchen und nicht finden
Und sie werden umherschweifen von Meer zu Meer und vom Norden bis zum Osten; sie werden umherlaufen, um das Wort des HERRN zu suchen, und werden es nicht finden.
Sie werden umherschweifen ohne jeden Orientierungssinn. Jegliche Führung durch den HERRN haben sie verspielt. „Von Meer zu Meer“ ist vom Toten Meer bis zum Mittelmeer, also von Ost nach West. Sie werden nach Ihm suchen, den sie immer verachtet haben. Die Aufforderung „sucht mich und lebt!“ ist verstummt und erklingt nicht mehr (Amos 5,4). Diese Zeit ist vorbei. Der Hunger und Durst, den sie spüren werden und den sie nicht mehr löschen können, wird die Bitterkeit der Zeit der Bestrafung noch verstärken. Auf der Erde werden sie bereits einige der Schrecken der Hölle erleben.
Wenn der Herr jetzt jemand sein Wort, das Licht der Offenbarung, vorenthält, bedeutet das, dass das Gericht endgültig ist. Es kann nichts mehr geändert werden. Alle Chancen wurden angeboten, aber mit Verachtung abgelehnt. In der Bibel begegnen wir Suchenden, die nicht gefunden haben. König Saul war ein solcher Suchender, der nicht gefunden hat (1Sam 28,6.15). Menschen wie Saul sind die tragischsten Personen, die die Welt kennt.
Deshalb gilt für alle, die dies lesen und bisher an dem Herrn Jesus vorbeigegangen sind: „Sucht den HERRN, während er sich finden lässt; ruft ihn an, während er nahe ist“ (Jes 55,6). Es kann der Tag kommen, an dem es zu spät ist und du suchst und nicht finden wirst. Dann wirst du rufen, aber Er wird dir nicht mehr antworten (Mich 3,7; Hes 7,26; Lk 17,22; Joh 7,34).
So wird es der abgefallenen Christenheit ergehen, wenn die Gemeinde und der Heilige Geist von der Erde weggenommen sind. Gott wird dann schweigen, und dann ist sein Schweigen schlimmer als sein Reden.