Verse 10 | Die evakuierten Häuser
Und hebt einen [der Gestorbenen] sein Onkel und sein Bestatter auf, um die Gebeine aus dem Haus hinauszuschaffen, und spricht zu dem, der im Innern des Hauses ist: „Ist noch jemand bei dir?“, und dieser sagt: „Niemand!“, so wird er sagen: „Still, denn der Name des HERRN darf nicht erwähnt werden!“
Wir sehen ein Bild der totalen Verlassenheit und Verzweiflung. Es gibt so viele Tote (vgl. Amos 8,3), dass Begraben nicht einmal möglich ist, geschweige denn eine anständige Bestattung. Dann müssen die Leichen verbrannt werden. Sie können nicht im Haus bleiben. Ein Haus ist zum Leben da, es ist kein Grab. Ein Mitglied der Familie oder ein Leichenbestatter beschäftigt sich mit dem Verbrennen der Leichen.
Wenn aus dem Haus ein Geräusch von jemandem kommt, der sich als lebendig herausstellt, dann ist es ein einsamer Mensch, jemand, der sich versteckt hat, um dem Tod zu entkommen. Sie müssen schweigen, weil man befürchtet, dass der Name des HERRN genannt wird. Hinter dieser Furcht scheint die heidnische Furcht zu stecken, dass die Erwähnung des
Namens des HERRN die Aufmerksamkeit Gottes auf ihn lenken würde und er deshalb vom Feind getötet wird. Als ob Gott nicht vollkommene Kenntnis von dem hätte, was vor sich geht, und jemand seiner Aufmerksamkeit entgehen könnte.
Ein Anrufen Gottes fällt ihnen nicht ein. Gott ist zu dem geworden, was sie aus Ihm gemacht haben: einen Götzen, der Furcht einflößt.