Verse 5 | Ursache und Folge im Feld
Fällt der Vogel in die Schlinge am Boden, wenn ihm kein Köder gelegt ist? Schnellt die Schlinge von der Erde empor, wenn sie gar nichts gefangen hat?
In Vers 4 wird die Tatsache ausgedrückt, dass der HERR das Volk als Beute bereits in seiner Macht hat. Er reißt sie noch nicht auseinander, sondern brüllt. Er warnt sozusagen immer noch. In der ersten Frage von Vers 5 sehen wir, dass Israel selbst für diese Situation verantwortlich ist. So wie ein Vogel auf einen Köder losschießt und dann in der Schlinge gefangen wird, so schießt jemand ins Verderben, weil die Sünde ihn dort hineinzieht. Der Köder ist die Sünde.
Das Volk hat sich selbst ins Verderben gestürzt, indem es nicht mit Gott wandelte und stattdessen den Weg der Sünde wählte. Der Sinn ist: Kann das Verderben jemanden treffen, wenn die Sünde ihn nicht dort hineinzieht? Niemand wird ins Verderben stürzen, ohne es selbst zu suchen.
Die erste Frage in diesem Vers handelt von dem Verhalten des Vogels. Die zweite Frage beschäftigt sich mit der Funktionsweise der Schlinge. Beide Teile des Verses befassen sich mit der Sünde Israels, nähern sich ihr aber aus einem anderen Blickwinkel. Die Schlinge stellt das Gericht Gottes dar. Er macht diejenigen, die sündigen, zu seinen Gefangenen. Die Schlinge ist ein Symbol für die Mittel, die Gott zur Verfügung stehen und die in ihrem Gebrauch zielführend sind. Sie werden ihre Wirksamkeit entfalten, weil Israel den Weg der Sünde gegangen ist.
Aber es geht eine Warnung dem Gericht voraus. Das sehen wir im folgenden Vers.