Verse 13 | Geburtswehen, aber kein neues Leben
Wehen einer Gebärenden werden ihn ankommen. Er ist ein unweiser Sohn; denn wenn es Zeit ist, tritt er nicht ein in den Durchbruch der Kinder.
Geburtswehen deuten einerseits auf eine Zeit der Not hin, andererseits sind sie „Boten“ des neuen Lebens. Als Hiskia in einer ähnlichen Situation ist wie die zehn Stämme hier, schickt er eine Botschaft an Jesaja, in der er seine Situation ebenfalls als die einer Frau beschreibt, die kurz vor dem Gebären steht (Jes 37,3). Das Folgende zeigt, dass Gott das Gebet Hiskias erhört und Rettung schenkt. Hiskia und sein Volk bekommen sozusagen neues Leben, weil Gott die angekündigte Todesdrohung von Hiskia hinweg genommen hat.
Doch das Volk, an das Hosea sich wendet, reagiert nicht so. Der Feind, Assyrien, bedroht auch sie. Die Bedrängnis, die Bedrohung durch den Tod, ist groß. Doch statt dass neues Leben kommt, gehen hier Mutter und Kind zugrunde. Sie nehmen keine Zuflucht zum HERRN.
Die von Hosea verwendete Illustration ist in gewissem Sinn ungewöhnlich. Er vergleicht Israel sowohl mit einer Frau in Geburtswehen als auch mit einem Kind, das geboren ist. Von diesem Kind sagt Hosea, dass es ein unweiser Sohn ist, „denn wenn es Zeit ist, tritt er nicht ein in den Durchbruch der Kinder“. Das bedeutet, dass Gott Strafe über das Volk bringt, damit es wiedergeboren wird, damit es Ihm wieder so folgt, wie Er es gerne will. Aber sie sind so töricht, diese Gelegenheit nicht zu ergreifen. Gott hat sein Volk, immer mit diesem Ziel vor Augen, schon auf verschiedene Weise gezüchtigt, aber immer ohne Ergebnis.