Behandelter Abschnitt Dan 3,26-27
Verse 26.27 | Aus dem Feuer heraus
26 Da trat Nebukadnezar an die Öffnung des brennenden Feuerofens, hob an und sprach: Sadrach, Mesach und Abednego, ihr Knechte des höchsten Gottes, geht heraus und kommt her! Da gingen Sadrach, Mesach und Abednego aus dem Feuer heraus. 27 Und die Satrapen, die Befehlshaber und die Statthalter und die Räte des Königs versammelten sich; sie sahen diese Männer, dass das Feuer keine Macht über ihre Leiber gehabt hatte: Das Haar ihres Hauptes war nicht versengt, und ihre Mäntel waren nicht verändert, und der Geruch des Feuers war nicht an sie gekommen.
Von seinem Thron ist Nebukadnezar bereits aufgestanden; nun aber bewegt er sich weiter. Er geht so nahe wie möglich an die Öffnung des brennenden Feuerofens heran, um mit den jungen Männern zu sprechen. Er beginnt damit, sie zu benennen. Es ist auffallend, wie oft die Namen der Freunde in dieser Geschichte erwähnt werden. Der Geist Gottes findet daran seine Freude, immer wieder die Namen von Menschen zu nennen, die Gott groß gemacht haben. Er ehrt solche, die Ihn ehren.
Dann spricht Nebukadnezar sie als „Knechte des höchsten Gottes“ an. Dies ist ein offenes Zeugnis der Treue der Freunde. Alle, die im Lauf der Jahrhunderte bis zum Ende der Zeit die Gläubigen jemals verfolgt haben, werden gezwungen werden, dieses Zeugnis abzulegen (vgl. Off 3,9). Verfolgte Gläubige, die ihrem Bekenntnis zum lebendigen Gott treu geblieben sind, erzwingen dieses Zeugnis.
Nebukadnezar befiehlt ihnen, herauszukommen. Längst hätten sie durch die Öffnung nach draußen vor den König kommen und sich in Triumphpose vor den König stellen können. Sie verlassen den Ofen jedoch erst auf Befehl des Königs. Dabei wird möglicherweise auch eine Rolle gespielt haben, dass sie die Begegnung mit dem Sohn Gottes so sehr mit Freude und Frieden erfüllt hat, dass sie gerne bei Ihm geblieben sind – mitten im Feuer.
Aber auf Befehl des Königs kommen sie aus dem Ofen und stehen nun vor Nebukadnezar. Auch nachdem sie im brennenden Ofen waren, sind sie ihm genau so treu wie vorher. Zudem hat das Feuer weder ihr Aussehen noch ihr Verhalten verändert.
Dann kommen alle, die sie bei Nebukadnezar verklagt haben, zum König. Aber diesmal kommen sie nicht mit einer neuen Anklage. Das ist auch nicht möglich, weil das Urteil ja schon vollstreckt wurde. Was sie beobachten, ist, dass das Feuer keine Auswirkungen auf die jungen Männer gehabt hat, – ja, dass nicht einmal der Geruch von Feuer an ihnen haftet.
Hier können wir auch eine wichtige Anwendung machen: Gläubige, die wegen ihrer Treue zum Herrn in einer schweren Prüfung waren, werden daraus keine Szene machen. Sie werden es nicht an die große Glocke hängen und keine tollen Geschichten darüber erzählen. Es wird keine Selbstverherrlichung geben. Wenn sie etwas darüber erzählen, wird es nur darum gehen, den Herrn groß zu machen, aber „der Geruch des Feuers“ wird nicht an ihnen haften. Auch nach der Prüfung wird ihre Treue zum Herrn so groß sein wie vorher.