Behandelter Abschnitt Hes 36,16-21
Verse 16–21 | Verschont wegen seines heiligen Namens
16 Und das Wort des HERRN erging an mich, indem er sprach: 17 Menschensohn, das Haus Israel wohnte in seinem Land, und sie verunreinigten es durch ihren Weg und durch ihre Handlungen; ihr Weg war vor mir wie die Unreinheit einer unreinen Frau. 18 Da goss ich meinen Grimm über sie aus wegen des Blutes, das sie im Land vergossen hatten, und weil sie es durch ihre Götzen verunreinigt hatten. 19 Und ich versprengte sie unter die Nationen, und sie wurden in die Länder zerstreut; ich richtete sie nach ihrem Weg und nach ihren Handlungen. 20 Und als sie zu den Nationen kamen, wohin sie kamen, da entweihten sie meinen heiligen Namen, indem man von ihnen sprach: Diese sind das Volk des HERRN, und aus seinem Land sind sie gezogen. 21 Aber es tat mir Leid um meinen heiligen Namen, den das Haus Israel entweiht hat unter den Nationen, wohin sie kamen.
Das Wort des HERRN ergeht an Hesekiel (Vers 16). Der HERR erinnert ihn an die Zeit, als Israel in ihrem Land lebte und was sie damals taten (Vers 17). Ihre Wege, die sie gegangen sind, und ihre Taten, die sie getan haben, stehen deutlich vor Ihm. Sie haben sich verunreinigt, sodass Er sie wie eine Frau behandeln musste, die wegen ihrer Unreinheit abgesondert ist: Er musste also den Umgang mit diesem Volk abbrechen (3Mo 15,19-27).
Anstatt dem Volk seine Liebe zeigen zu können, musste Er seinen Grimm über sie ausgießen (Vers 18). Sie haben es durch ihre Gewalt und ihren Götzendienst selbst verursacht. Deshalb versprengte Er sie unter die Nationen, und sie wurden in die Länder zerstreut (Vers 19; Hes 20,23; 3Mo 26,33). Es ist das Gericht, das sie durch ihre Wege und durch ihre Taten verdient haben.
Unter den Nationen, unter die sie versprengt und zerstreut wurden, verhielten sie sich nicht besser als in ihrem Land (Vers 20). Auch dort entweihten sie den heiligen Namen des HERRN (Röm 2,24; Jes 52,5). Aus der Wegführung und der Zerstreuung ziehen die Nationen den Schluss, dass Gott mit seinem Volk treulos umgegangen ist und sein Volk nicht beschützen konnte. So lästerten sie den Namen des HERRN. Aber die Ursache liegt bei Israel, das sich so vom HERRN abgewandt hat, dass Er so mit ihnen umgehen musste.
Doch der HERR selbst wird für die Heiligkeit seines Namens vor den Völkern sorgen (Vers 21). Deshalb wird Er sein Volk, so schuldig es auch sein mag, nicht der Ausrottung preisgeben. Das würde zu neuen und größeren Verleumdungen durch die Nationen führen. Er wird jedoch allen Grund zur Verleumdung beseitigen, indem Er sich seines Volkes, d. h. eines Überrestes, erbarmt, es verschont und erlöst.