Behandelter Abschnitt Hes 29,17-21
Verse 17–21 | Ägypten als Belohnung für Nebukadnezar
17 Und es geschah im siebenundzwanzigsten Jahr, im ersten [Monat], am Ersten des Monats, da erging das Wort des HERRN an mich, indem er sprach: 18 Menschensohn, Nebukadrezar, der König von Babel, hat sein Heer eine schwere Arbeit tun lassen gegen Tyrus. Jedes Haupt ist kahl geworden, und jede Schulter ist abgerieben; und von Tyrus ist ihm und seinem Heer kein Lohn für die Arbeit geworden, die er gegen es getan hat. 19 Darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich gebe Nebukadrezar, dem König von Babel, das Land Ägypten; und er wird seinen Reichtum wegtragen und seinen Raub rauben und seine Beute erbeuten, und das wird der Lohn sein für sein Heer. 20 Als seine Belohnung, für die er gearbeitet hat, habe ich ihm das Land Ägypten gegeben, weil sie für mich gearbeitet haben, spricht der Herr, HERR. 21 An jenem Tag werde ich dem Haus Israel ein Horn hervorsprossen lassen, und dir werde ich den Mund auftun in ihrer Mitte; und sie werden wissen, dass ich der HERR bin.
Das Wort des HERRN ergeht an Hesekiel und fügt das Datum hinzu, wann dies geschieht (Vers 17). Es ist sechzehn Jahre später als die vorherige Weissagung (Vers 1). Der HERR teilt Hesekiel mit, wie sehr Er die Anstrengungen Nebukadnezars in seinem Kampf gegen Tyrus schätzt (Vers 18). Nebukadnezars Armeen haben harte Arbeit geleistet, um sein Urteil über Tyrus auszuführen. Die Belagerung von Tyrus war harte Arbeit, weil es sich um eine Inselstadt handelte, und sie dauerte auch eine sehr lange Zeit. Das Tragen der Belagerungsgeräte machte die Häupter kahl und die Schultern wurden abgerieben.
Für all diese harte und umfangreiche Arbeit erhielten sie vergleichsweise wenig Lohn, weniger als der HERR diese Arbeit für wert hält. Es wird angenommen, dass die Bewohner von Tyrus wegen der langen Belagerung viele ihrer Reichtümer in Sicherheit bringen konnten und beim Fall der Stadt relativ wenig Beute zurückblieb. Deshalb bestimmt der HERR, dass ein zusätzlicher Lohn gezahlt werden soll. Diesen gibt Er Nebukadnezar in Form der Eroberung Ägyptens, das er seines Reichtums berauben darf (Vers 19; vgl. Jes 43,3).
Der HERR erwähnt zusätzlich, dass die Belagerung und Zerstörung von Tyrus durch Nebukadnezar ein Werk war, das Nebukadnezar für Ihn getan hat (Vers 20). Deshalb gibt der HERR ihm das Land Ägypten. Ägypten wird von den Babyloniern erobert.
Für uns ist dies eine Ermutigung. Wenn Gott sogar den König von Babel für ein Werk belohnte, das er unwissend und um seiner selbst willen tat, wie viel mehr wird der Herr Jesus uns belohnen, wenn wir von Herzen seinen Interessen dienen.
Die Weissagung gegen Ägypten endet mit einer Verheißung der Rettung für Israel (Vers 21; vgl. Hes 28,25-26). „An jenem Tag“, d. h. am Tag des Gerichts über die Nationen, wird der HERR etwas für Israel tun, das diesen Tag zu einem Tag des Heils für sie machen wird: Er wird für sie „ein Horn hervorsprossen lassen“. Dieses Horn – ein Bild der Macht – bezieht sich auf den Herrn Jesus (Lk 1,69).
Die Erfüllung der Weissagung wird Hesekiel in allem bestätigen, was er angekündigt hat. Sie wird ihn umso mehr ermutigen, seinen Mund aufzutun, um zu reden, was der HERR gesagt hat.
In einem prophetischen Sinn werden alle, die unter der Herrschaft des Herrn Jesus stehen, wenn Er regiert, ihren Mund auftun, um von Ihm zu zeugen. Sie werden wissen und verkünden, dass Er der HERR ist.