Behandelter Abschnitt Hes 28,20-24
Verse 20–24 | Gericht über Sidon
20 Und das Wort des HERRN erging an mich, indem er sprach: 21 Menschensohn, richte dein Angesicht gegen Sidon und weissage gegen es 22 und sprich: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an dich, Sidon, und will mich verherrlichen in deiner Mitte; und sie werden wissen, dass ich der HERR bin, wenn ich Gerichte an ihm übe und mich an ihm heilige. 23 Und ich werde die Pest hineinsenden und Blut auf seine Straßen; und Erschlagene werden in seiner Mitte fallen durch das Schwert, das ringsum gegen es sein wird. Und sie werden wissen, dass ich der HERR bin. 24 Und für das Haus Israel soll es nicht mehr einen stechenden Dorn und einen schmerzenden Stachel geben von allen um sie her, die sie verachteten. Und sie werden wissen, dass ich der Herr, HERR, bin.
Das Wort des HERRN ergeht an Hesekiel (Vers 20). Er soll sein Angesicht gegen Sidon richten und dann gegen es weissagen (Vers 21). Sidon liegt etwa vierzig Kilometer nördlich von Tyrus an der Küste des Mittelmeers. Der Herr, HERR, sagt zu Sidon, dass Er sich in ihrer Mitte verherrlichen wird (Vers 22). Er wird dies tun, indem Er Gerichte an Sidon vollstreckt. Dadurch werden sie wissen, dass Er der HERR ist.
Die Gerichte bestehen aus der Pest, die Er in die Stadt schicken wird, und dem Schwert, das viele Opfer bringen wird, sodass das Blut die Straßen füllt (Vers 23). Noch einmal weist der HERR darauf hin, dass sie dadurch wissen werden, dass Er der HERR ist.
Sidon empfängt diese Gerichte über sich, weil es Israel wegen des Gerichts, das Gott über sein Volk gebracht hat, verhöhnt und verspottet hat (Vers 24). Der Spott und die Verachtung haben wie stachelige Dornen und schmerzhafte Disteln gewirkt. Auch andere Nationen um Israel herum haben sich dessen schuldig gemacht. Gott wird all diese Nationen zum Schweigen bringen, während es für Israel eine Wiederherstellung geben wird. Die folgenden Verse zeigen das.
Das Gericht über Tyrus und Sidon bedeutet nicht, dass es keine Gnade für Einzelne in diesen Städten gibt. Wir sehen dies in den Evangelien. Der Herr Jesus ging in die Nähe von Tyrus und Sidon (Mt 15,21; Mk 7,24) und heilte die Tochter einer Frau aus dieser Gegend (Mt 15,22-28). Ein anderes Beispiel ist, dass unter der großen Menschenmenge, die zu Ihm kam, weil sie von Ihm gehört hatten, auch Menschen aus Tyrus und Sidon waren (Mk 3,8).
Außerdem stellt der Herr fest, dass die Städte in Israel strenger gerichtet werden als Tyrus und Sidon (Mt 11,21.22). Der Herr hatte sie besucht, und die Menschen haben seine Kräfte gesehen, Ihn aber verworfen. Damit erklärt Er auch, dass der Tag des Gerichts für die beiden Städte noch nicht ganz gekommen ist, obwohl sie schon viel Gericht über sich gehabt haben.