Behandelter Abschnitt Hes 21,1-5
Verse 1–5 | Das Feuer des Gerichts im Süden
1 Und das Wort des HERRN erging an mich, indem er sprach: 2 Menschen sohn, richte dein Angesicht nach Süden und rede gegen Mittag hin und weissage über den Wald des Gebietes im Süden 3 und sprich zum Wald des Südens: Höre das Wort des HERRN! So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will in dir ein Feuer anzünden, das jeden grünen Baum und jeden dürren Baum in dir verzehren wird; die lodernde Flamme wird nicht erlöschen, und vom Süden bis zum Norden werden alle Angesichter dadurch versengt werden. 4 Und alles Fleisch soll sehen, dass ich, der HERR, es angezündet habe; es wird nicht erlöschen. 5 Und ich sprach: Ach, Herr, HERR, sie sagen von mir: Redet er nicht in Gleichnissen?
Hier beginnt eine neue Prophezeiung, ein neues Wort des HERRN ergeht an Hesekiel (Vers 1). Hesekiel, wieder „Menschensohn“ genannt, soll sein Angesicht „nach Süden“ richten. „Der Süden“ wird viermal mit drei verschiedenen Wörtern im Hebräischen erwähnt, darunter das Wort „Negev“, das aus der Wüste in Israel bekannt ist (Vers 2). Die Prophezeiung bezieht sich auf das Gebiet im Süden von Juda. Mit „dem Wald des Gebietes“ sind die Bewohner von Juda gemeint. „Der Wald des Südens“ wird aufgefordert, auf das Wort des HERRN zu hören (Vers 3). Es ist ein Wort des Gerichts. Der HERR sagt, dass Er ein Feuer in ihnen entzünden wird, das ein verheerendes Werk unter Jung und Alt tun wird. Mit dem grünen Baum kann auch der Gerechte gemeint sein und mit dem dürren Baum der Gottlose (vgl. Lk 23,31). Der Gerechte und der Gottlose sind dieser Zuchtrute Gottes ausgesetzt. Nicht nur die Gottlosen litten unter der Züchtigung Gottes, sondern auch gottesfürchtige Männer wie Hesekiel und Daniel.
Es wird unmöglich sein, dieses verheerende Feuer zu löschen. Es wird das ganze Land in ein geschwärztes Feld verwandeln. Hesekiel sieht das Handeln Gottes durch Nebukadnezar und seine Armeen, wie sie Gottes Gericht über Juda ausführen. Jeder wird sehen, dass der wahre Anstifter dieses Feuers Gott selbst ist (Vers 4). Weil Er das Feuer entfacht, wird es nicht zu löschen sein. Der Zerstörer ist unaufhaltbar. Jeder Versuch, sich dagegen zu wehren, wird ins Leere laufen.
Hesekiel spürt, dass die Last der Worte, die er sprechen soll, schwer auf ihm liegt (Vers 5). Er weiß, dass seine Mit-Weggeführten ihn nicht ernst nehmen werden. Seine Worte machen keinen Eindruck auf sie. Sie weigern sich, sie ernst zu nehmen und entledigen sich ihrer, indem sie seine Botschaft seiner Einbildung zuschreiben. Sie sehen Hesekiel als Schwätzer an, der mit einer selbst ausgedachten Botschaft kommt, die sie nicht verstehen wollen. Darüber beschwert sich der Prophet beim HERRN, aber er bekommt keine Antwort.