Behandelter Abschnitt Jer 42,18-22
Verse 18–22 | Bestrafungen für den Aufenthalt in Ägypten
18 Denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Wie mein Zorn und mein Grimm sich ergossen haben über die Bewohner von Jerusalem, so wird mein Grimm sich über euch ergießen, wenn ihr nach Ägypten zieht; und ihr werdet zum Fluch und zum Entsetzen und zur Verwünschung und zum Hohn sein und werdet diesen Ort nicht mehr sehen. – 19 Der HERR hat zu euch geredet, ihr Überrest von Juda: Zieht nicht nach Ägypten! Wisst bestimmt, dass ich es euch heute ernstlich bezeugt habe. 20 Denn ihr habt um den Preis eurer Seelen geirrt. Denn ihr habt mich zu dem HERRN, eurem Gott, gesandt und gesprochen: Bete für uns zu dem HERRN, unserem Gott; und nach allem, was der HERR, unser Gott, sagen wird, so tu uns kund, und wir werden es tun. 21 Und ich habe es euch heute kundgetan; aber ihr habt nicht auf die Stimme des HERRN, eures Gottes, gehört, nach allem, womit er mich zu euch gesandt hat. 22 Und nun wisst bestimmt, dass ihr sterben werdet durch Schwert, durch Hunger und durch Pest an dem Ort, wohin ihr zu ziehen begehrt, um euch dort aufzuhalten.
Nach den Verheißungen und den Warnungen kommen die Drohungen, die die Form einer Vergeltung annehmen, weil der HERR das Herz des Volkes kennt. Wenn sie nach Ägypten kommen, wird der HERR dort seinen Zorn und seinen Grimm über sie ausschütten, wie Er es über die Bewohner Jerusalems getan hat (Vers 18). Sie werden dort keine Zeugen für Ihn sein, sondern zum Fluch und zum Schrecken. Die Ägypter werden sie nicht als Freunde begrüßen. Aber auch eine Rückkehr ins Land Juda ist nicht möglich. Ägypten wird das Land ihres Begräbnisses werden und nicht das verheißene Land.
Es ist beeindruckend, wie deutlich Gott spricht und warnt. Sie haben das Ergebnis ihres früheren Ungehorsams gegenüber seinen klaren Worten über die Zerstörung Jerusalems vor Augen. Sie haben mit eigenen Augen gesehen, dass der HERR sein Wort erfüllt hat. Nun warnt Er aufs Neue, doch sie wollen erneut nicht hören. Der Mensch lernt in seiner Sturheit leider nicht dazu.
Jeremia betont noch einmal, was der HERR gesprochen hat und dass er, Jeremia, sie gewarnt hat, nicht nach Ägypten zu gehen (Vers 19). Er legt die gesamte Verantwortung für ihren Gang nach Ägypten auf sie selbst. Sie handeln in Selbsttäuschung. Schließlich haben sie ihn doch zum HERRN geschickt, um für sie zu beten. Haben sie alle zusammen nicht gesagt, dass sie alles tun werden, was Jeremia ihnen vom HERRN mitteilen wird? Nun, er hat es ihnen sehr deutlich bekanntgemacht, aber trotzdem hören sie nicht auf das, was der HERR gesagt hat, und wollen es nicht tun (Vers 21). Dann müssen sie nun den Konsequenzen ihrer eigenwilligen Entscheidung ins Auge sehen (Vers 22). Sie sollen bestimmt wissen, dass sie an dem Ort umkommen werden, von dem sie glauben, dass sie dort dem Unglück entkommen können.