Behandelter Abschnitt Jer 32,9-15
Verse 9–15 | Jeremia kauft ein Feld
9 Und ich kaufte von Hanamel, dem Sohn meines Onkels, das Feld, das in Anatot ist, und wog ihm das Geld ab: siebzehn Sekel Silber. 10 Und ich schrieb einen Kaufbrief und versiegelte ihn und nahm Zeugen, und ich wog das Geld auf der Waage ab. 11 Und ich nahm den Kaufbrief, den versiegelten: die Festsetzung und die Bestimmungen, und auch den offenen; 12 und ich gab den Kaufbrief Baruch, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, vor den Augen Hanamels, [dem Sohn] meines Onkels, und vor den Augen der Zeugen, die den Kaufbrief unterschrieben hatten, vor den Augen aller Juden, die im Gefängnishof saßen. 13 Und ich befahl Baruch vor ihren Augen und sprach: 14 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Nimm diese Briefe, diesen Kaufbrief, sowohl den versiegelten als auch diesen offenen Brief, und lege sie in ein Tongefäß, damit sie viele Tage erhalten bleiben. 15 Denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Es werden wieder Häuser und Felder und Weinberge in diesem Land gekauft werden.
Jeremia, der in dem Besuch und dem Angebot seines Cousins das Wort des HERRN erkennt, kauft das Feld (Vers 9). Er zahlt den abgewogenen Preis dafür. Obwohl Jeremia ein Gefangener ist, hat er offenbar einen gewissen Handlungsspielraum. Der Betrag ist nicht hoch. Das wird mit der damaligen Situation zu tun haben.
Die Transaktion wird in einem Kaufbrief festgehalten, den Jeremia schreibt (Vers 10). Dann versiegelt er den Brief und lässt sich von Zeugen bestätigen, dass er den richtigen Betrag bezahlt hat. Der Kaufbrief besteht aus zwei Briefen: einem versiegelten Kaufbrief und einem offenen Kaufbrief (Vers 11). Der versiegelte Kaufbrief bietet Sicherheit; der offene Kaufbrief kann von jedem eingesehen werden, um zu beweisen, dass das Geschäft vollständig wie vereinbart durchgeführt wurde.
Die Versiegelung ist gesetzlich geregelt. Jeremia übergibt beide Kaufbriefe an Baruch. Alles geschieht mit der größten Offenheit (Vers 12). Alles ist transparent und für alle einsehbar. Es gibt keinen Verdacht, dass etwas mit verborgenen Absichten geschieht. Gleichzeitig ist es auch ein Zeugnis des Glaubens. Jeremia kauft ein Stück Land, auch als Beweis seines Vertrauens in den HERRN, dass Er Wiederherstellung geben wird.
Als Jeremia die Briefe an Baruch übergibt, fügt er einen Befehl hinzu (Vers 13). Baruch soll den versiegelten Brief und den unversiegelten Brief in ein Tongefäß legen (Vers 14). Jeremia gibt ihm diese Anweisung im Namen „des HERRN der Heerscharen, des Gottes Israels“. Die Macht Gottes und dass Er der Gott seines Volkes ist, sind für den Glauben die Garantie für seine Verheißungen (vgl. Jer 27,4). Sie sollen in ein irdenes Gefäß gelegt werden, damit beide Briefe lange aufbewahrt werden können und nach dieser langen Zeit noch lesbar sind. Wenn sie nach langer Zeit herausgeholt werden, wird man sehen, dass der offen gelassene und der versiegelte Brief den gleichen Inhalt haben. Der Kauf ist dann immer noch in vollem Umfang gültig.
Dass sie zum Vorschein kommen werden, ist gewiss, denn der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, sagt, dass eine Zeit kommen wird, in der Häuser und Äcker und Weinberge in diesem Land wieder gekauft werden (Vers 15). Jeremias Kauf ist ein Kauf im Glauben. Er tut im Glauben, was bald für das ganze Land möglich sein wird.
Was mit Jeremia geschieht, ist ein Bild für das, was mit Christus geschieht. Christus war nicht nur im Gefängnis, sondern hat den Acker, die Welt, mit seinem Blut erkauft (Off 5,1-13). Wir sehen, wie Er die Siegel des Eigentums an der Welt bricht, weil Er der rechtmäßige Eigentümer ist (Off 6,1-17). Dann kommt Er, um sein Erbe einzufordern, und alle Gläubigen dürfen in diesem Moment anwesend sein (Off 19,11-21).