Behandelter Abschnitt Jer 29,20-23
Verse 20–23 | Anklage gegen zwei falsche Propheten
20 Ihr nun, hört das Wort des HERRN, ihr Weggeführten alle, die ich von Jerusalem nach Babel weggeschickt habe! 21 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, von Ahab, dem Sohn Kolajas, und von Zedekia, dem
Sohn Maasejas, die euch Lügen weissagen in meinem Namen: Siehe, ich gebe sie in die Hand Nebukadrezars, des Königs von Babel, damit er sie vor euren Augen erschlage. 22 Und von ihnen wird ein Fluch entnommen werden seitens aller Weggeführten Judas, die in Babel sind, so dass man sagen wird: Der HERR mache dich wie Zedekia und wie Ahab, die der König von Babel im Feuer braten ließ!, 23 weil sie eine Schandtat in Israel begangen und Ehebruch getrieben haben mit den Frauen ihrer Nächsten und in meinem Namen Lügenworte geredet haben, was ich ihnen nicht geboten hatte; und ich weiß es und bin Zeuge, spricht der HERR.
Zu den Weggeführten kommt ein weiteres Wort des HERRN (Vers 20). Noch einmal erinnert Er sie daran, dass Er selbst sie nach Babel weggeschickt hat. Er tut dies nachdrücklich durch den Aufruf: „Hört das Wort des HERRN.“ Darin hören wir ein tiefes Mitgefühl, dass sie auf Ihn hören werden, damit sie nicht auch in der Gefangenschaft von den falschen Propheten verführt werden.
Er weist sie auf zwei Lügenpropheten hin, Ahab und Zedekia (Vers 21). Weil sie Lügen geweissagt haben, wird Er sie in die Hand von Nebukadnezar übergeben, der sie vor den Augen der Weggeführten töten wird. Nebukadnezar wird dies tun, weil diese beiden Männer dazu aufgerufen haben, sich ihm nicht zu unterwerfen. Sie werden mit eigenen Augen das Schicksal derer sehen, die den Namen des HERRN missbrauchen und Lügen in seinem Namen weissagen.
Ihre Namen sollen sie im Gedächtnis behalten (Vers 22). Diese werden immer als sprichwörtlicher Fluch erwähnt werden. So werden sie die Warnung weitergeben, sich dem König von Babel, und noch mehr dem HERRN, nicht zu widersetzen. Wenn sie es doch tun, werden sie wie sie im Feuer geröstet werden. Es scheint, dass das Verbrennen ein allgemeines Todesurteil in Babel ist. Wir sehen das auch bei den Freunden Daniels (Dan 3,19-22).
Der HERR informiert uns, warum Er sie diesem Gericht unterwirft (Vers 23). Sie haben ein sittenwidriges Leben geführt, indem sie mit den Frauen ihrer Nachbarn Ehebruch begangen haben. Darüber hinaus haben sie auch Lügen geweissagt. Diese beiden Dinge gehören immer zusammen.
Diejenigen, die in Unmoral leben, leben in Lügen und verbreiten Lügen. Gottes Gericht darüber schlummert nicht.