Behandelter Abschnitt Jer 14,17-18
Verse 17.18 | Der Kummer Jeremias
17 Und du sollst dieses Wort zu ihnen sprechen: Nacht und Tag rinnen meine Augen von Tränen und hören nicht auf; denn die Jungfrau, die Tochter meines Volkes, ist mit großer Zerschmetterung, mit einem sehr schmerzhaften Schlag zerschmettert. 18 Wenn ich aufs Feld hinausgehe, siehe da, vom Schwert Erschlagene; und wenn ich in die Stadt komme, siehe da, vor Hunger Verschmachtende. Denn sowohl Propheten als Priester ziehen im Land [umher] und wissen keinen Rat.
Der Glaube des Volkes an die Worte der falschen Propheten bringt Jeremia wieder großen Kummer (Vers 17). Er bekommt den Auftrag, diesen Kummer dem Volk mitzuteilen. Das Volk, das sich von den falschen Propheten hat täuschen lassen, muss dafür teuer bezahlen. Der Feind, den der HERR über sie schickt, wird sie mit einer großen Zerschmetterung ereilen und Wunden verursachen, die sehr wehtun. Jerusalem wird hier wieder mit einer Jungfrau verglichen, um anzudeuten, dass die Stadt noch von niemandem außer ihrem eigenen Volk bewohnt wurde.
Jeremia sieht die Folgen des Einzugs der Babylonier im Geist vor sich. Überall, wohin er schaut, ob in der Stadt oder draußen auf dem Feld, sieht er vom Schwert Erschlagene und vor Hunger Verschmachtende (Vers 18). Die Menschen, die so sicher von Frieden gesprochen haben, laufen benommen umher. Ihr Gerede ist vorbei. Sie haben jetzt nichts mehr zu sagen und keinen Rat mehr zu geben. Wer würde ihnen jetzt noch glauben?