Behandelter Abschnitt Jer 11,15-17
Verse 15–17 | Ihre Opfer sind verwerflich
15 Was [hat] mein Geliebter in meinem Haus [zu schaffen], da die Vielen Anschläge verüben? Wird heiliges Fleisch deine Bosheit von dir wegnehmen? Dann könntest du frohlocken. 16 Einen grünen Olivenbaum, schön an herrlicher Frucht, hatte der HERR dich genannt; beim Lärm eines großen Getümmels legte er Feuer an ihn, und es brachen seine Äste. 17 Und der HERR der Heerscharen, der dich gepflanzt hat, hat Böses über dich geredet wegen der Bosheit des Hauses Israel und des Hauses Juda, die sie verübt haben, um mich zu reizen, indem sie dem Baal räucherten.
Inmitten all der Ungerechtigkeit, die Er aufzählt, spricht der HERR dennoch von seinem Volk als „meinem Geliebten“ (Vers 15). Das geht aus all der Fürsorge hervor, die Er für sie aufgebracht hat. Es macht ihre Sünden unerträglich für Ihn, weil sie diese als die Geliebten des HERRN begehen. Wie kam es dazu, dass „die Vielen Anschläge verüben“ in seinem Haus? Dies bezieht sich auf den abscheulichen Götzendienst, den sie massenhaft in seinem Haus begehen.
Er hasst nicht sie (oder uns), sondern ihre (oder unsere) Sünden. Ihr Verhalten in seinem Haus ist Ihm zu abscheulich (vgl. Jes 1,11.12). Der Vorwurf, dass „heiliges Fleisch deine Bosheit von dir wegnehmen“ wird, bezieht sich auf die Nutzlosigkeit ihrer Opfer für den HERRN. Sie bringen das Fleisch in den Tempel, aber sie bringen es mit einem verdorbenen Herzen und in einer bösen Gesinnung. Der Gedanke ist, dass Gott ihr Opfer nicht wohlgefällig annimmt. Es veranlasst Ihn nicht, sich zu ihren Gunsten einzusetzen, sondern Er wendet sich von ihnen ab und überlässt sie den Feinden.
Sie haben das größte Vergnügen daran, Böses zu tun und das vor seinen Augen im Tempel. Es verrät völlige Unempfindlichkeit gegenüber dem, wer Er ist. Wir können Gott nur dann wohlgefällig sein, wenn wir gegenüber den Anweisungen seines Wortes treu erfunden werden. Alle unsere Opfer sind wertlos und verwerflich, wenn wir sein Wort vernachlässigen.
Der HERR hat sein Volk zu einem „grünen Olivenbaum“ mit schönen und wohlgeformten Früchten gemacht (Vers 16a; vgl. Ps 52,10; Hos 14,7). So hat Er Israel genannt. Indem Er ihnen diesen Namen gab, wollte Er bei ihnen das Bewusstsein schärfen, dass Er ihr Ursprung ist und dass sie für Ihn da sind. Er hat sein Volk wohlhabend und erfolgreich gemacht und ihm viele Privilegien gegeben, damit es diese genießen kann. Vor allem aber ist es seine Absicht gewesen, dass Er selbst davon genießen kann, sowohl von dem Anblick als auch von den Früchten. Lasst uns darum bitten, dass wir als Gemeinde auf der Erde seiner Absicht mit uns entsprechen.
Aber jetzt muss Er diesen Baum mit viel Lärm verbrennen und zerbrechen (Vers 16b), was Er tun wird, indem Er Babel gegen sie aufruft. Der „Lärm eines großen Getümmels“ ist die Kriegsführung, mit der die Armeen Nebukadnezars in Juda einfallen werden. Sie werden ein verheerendes Feuer entfachen. Dadurch werden die Äste der Bäume gebrochen. Der Baum aber bleibt stehen. Der HERR verschont einen kleinen Rest und vernichtet nicht vollständig.
Obwohl der HERR sein Volk gepflanzt hat, wird Er Unglück über sie bringen (Vers 17). Er wird es tun als „der HERR der Heerscharen“, als derjenige, der Macht hat über alle Heere im Himmel und auf der Erde. Er muss das Unglück über die aussprechen, die Er selbst gepflanzt hat, wegen all dem Bösen, das sie getan haben. Auch hier werden das nördliche Israel und das südliche Juda getrennt erwähnt (Vers 10). Beide Häuser haben Ihn zum Zorn gereizt, indem sie dem Baal räucherten.