Behandelter Abschnitt Jer 7,21-26
Verse 21–26 | Gehorchen ist besser als Opfern
21 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Fügt eure Brandopfer zu euren Schlachtopfern und esst Fleisch. 22 Denn ich habe nicht mit euren Vätern geredet und ihnen nicht bezüglich des Brandopfers und des Schlachtopfers geboten an dem Tag, als ich sie aus dem Land Ägypten herausführte; 23 sondern dieses Wort habe ich ihnen geboten und gesagt: Hört auf meine Stimme, so werde ich euer Gott sein, und ihr werdet mein Volk sein; und wandelt auf dem ganzen Weg, den ich euch gebiete, damit es euch wohl ergeht. 24 Aber sie haben nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt, sondern sind gewandelt in den Plänen, im Starrsinn ihres bösen Herzens; und sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Angesicht. 25 Von dem Tag an, als eure Väter aus dem Land Ägypten auszogen, bis auf diesen Tag habe ich alle meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, täglich früh mich aufmachend und sendend. 26 Aber sie haben nicht auf mich gehört und ihr Ohr nicht geneigt; und sie haben ihren Nacken verhärtet, haben es schlimmer gemacht als ihre Väter.
Nach der flammenden Verurteilung ihres Götzendienstes folgt ein Wort über das Darbringen von Opfern (Vers 21). Im Licht des oben Gesagten ist dies ein ironisches Wort. Dem Volk wird gesagt, dass es gut ist, weiterhin ihre Opfer zu bringen, und sie sollen es sich gut schmecken lassen. Sie sollen sogar ihre Brandopfer hinzufügen. Es wird ihre religiösen Gefühle streicheln und ihnen auch ein schönes Gefühl im Magen geben. Sie haben dann ihre religiösen Pflichten gut erfüllt und es gibt keine Nachteile. Aber sie sollen sich auch daran erinnern, dass der HERR ihren Vätern nichts über einen solchen Opferdienst gesagt oder befohlen hat, als Er sie aus Ägypten herausführte (Vers 22). Er sprach am Sinai, als Er ihnen sein Gesetz gab, nicht von Opfern, sondern allein von Gehorsam. Erst später hat Er von Opfern gesprochen. Es muss in dieser Reihenfolge sein.
Opfer haben nur dann einen Wert, wenn sie Hand in Hand gehen mit einem Wandel im Gehorsam gegenüber Gottes Geboten. Das ist es, worum es dem HERRN geht. Er hat nicht Opfer um der Opfer willen als solche vorgeschrieben, sondern immer in Verbindung mit einem gehorsamen Herzen. Wenn ein eigensinniges Leben geführt wird, hasst Er diese Opfer. Er freut sich mehr über Gehorsam als über Opfer (Hos 6,6; Ps 51,16.17; 1Sam 15,22).
Er hat von Gehorsam und dem damit einhergehenden Segen gesprochen, dass Er ihr Gott sein wird und sie sein Volk sein werden (Vers 23). Wenn sie den Weg gehen würden, den Er ihnen befohlen hat, würde es ihnen gut gehen. Aber sie haben nicht auf Ihn gehört, sondern sind nach den Eingebungen ihres verdorbenen Herzens gewandelt (Vers 24). Anstatt vorwärtszugehen, sind sie rückwärtsgegangen. Der HERR hat alles getan, damit sein Volk auf dem richtigen Weg und in der richtigen Richtung wandelt.
Von Anfang an hat Er jeden Tag seine Propheten gesandt, um sein Volk darauf hinzuweisen, dass Gehorsam Ihm gegenüber der Weg des Segens ist (Vers 25). Er ließ nichts unversucht, um sie auf diesen Weg hinzuweisen. Aber das Volk hörte nicht darauf und machte es sogar noch schlimmer als seine Väter (Vers 26).