Behandelter Abschnitt Jes 55,6-9
Verse 6–9 | Aufruf, den HERRN zu suchen
6 Sucht den HERRN, während er sich finden lässt; ruft ihn an, während er nahe ist. 7 Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Mann des Frevels seine Gedanken; und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung. 8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR. 9 Denn wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.
In Vers 6 gibt es einen allgemeinen Aufruf an die Abgeirrten, den HERRN zu suchen, solange Er noch gefunden werden kann. Es wird ein Zeitpunkt kommen, an dem die Zeit der Gnade vorbei sein wird. Dann werden sie Ihn suchen, aber nicht finden. Dieser Ruf wurde bereits in den Tagen von Kores gehört. Für alle, die nicht reagieren und in Babel bleiben, wird der HERR zum vergessenen Gott. Diese Botschaft ist auch ein letzter Aufruf an die Juden und die Heiden in der großen Drangsal, bevor es zu spät ist. Es kommt ein Ende an der Langmut Gottes. Die Tür der Arche wird geschlossen. Das gilt für die Welt aber das gilt auch für jeden Menschen persönlich.
Der Abgeirrte wird aufgerufen, „seinen Weg“ und „seine Gedanken“ zu verlassen und zum HERRN zurückzukehren (Vers 7). Bei seiner Rückkehr wird er erwartet von einem Gott, der sich erbarmt und in jeder Hinsicht vergibt – wörtlich „Er vervielfacht die Vergebung“. Das sind die Freiwilligkeit und die Fülle der göttlichen Gnade für den wahrhaft reuigen Sünder.
Die Gedanken und Wege des Abgeirrten bilden einen großen Gegensatz zu den Gedanken und Wegen des HERRN (Verse 8.9). Die ganze wunderbare Prophezeiung über den Tod und die Auferstehung Christi und ihre herrlichen Resultate sind vollkommen über alle menschlichen Gedanken und Wege erhaben (1Kor 2,9).