Behandelter Abschnitt Jes 42,23-25
Verse 23–25 | Eindringliche Fragen
23 Wer unter euch will dies zu Ohren nehmen, will aufmerksam zuhören und in Zukunft hören? 24 Wer hat Jakob der Plünderung hingegeben und Israel den Räubern? Nicht der HERR, gegen den wir gesündigt haben? Und sie wollten nicht auf seinen Wegen wandeln und hörten nicht auf sein Gesetz. 25 Da hat er die Glut seines Zorns und die Gewalt des Krieges über ihn ausgegossen; und diese hat ihn ringsum angezündet, aber er ist nicht zur Erkenntnis gekommen; und sie hat ihn in Brand gesteckt, aber er nahm es nicht zu Herzen.
Mit Vers 23 beginnt der letzte Teil dieses Kapitels, in dem eine letzte Reihe von eindringlichen Fragen gestellt wird. Diese Fragen stehen im Zusammenhang mit dem, was zuvor geschehen ist, und haben direkten Einfluss auf den beklagenswerten Zustand, in dem sich das Volk befindet. Hier stellt sich die Frage, warum ein Volk, das dazu bestimmt ist, ein Knecht des HERRN zu sein, dem das Gesetz, die Lehre Gottes, anvertraut wurde, nicht in der Lage ist, diese Aufgabe zu erfüllen, ja, selbst der Erlösung bedarf. Wer von ihnen wird sich diese Lektion, diese Frage, zu Herzen nehmen?
Das Leiden durch die Hand der Nationen wird noch größer werden. Nur ein kleiner Überrest wird weiterhin zuhören. „Wer will aufmerksam zu-
hören und in Zukunft hören?“, weist in die Zukunft. Das impliziert die Aufforderung, sich mit der Zukunft zu beschäftigen. Die Konsequenzen daraus für das praktische Leben werden nicht ausbleiben. Nur der Überrest wird erkennen, dass das Leiden, das über das Volk gekommen ist, vom HERRN gewirkt worden ist (Vers 24).
Sie werden erkennen, dass die Gefangenschaft die Folge ihrer eigenen Sünden ist. Die erste Gefangenschaft ist die Wegführung nach Babel. Dort sind sie siebzig Jahre lang gewesen, weil sie das Gesetz nicht gehalten und Götzendienst betrieben haben. Die andere Gefangenschaft ist die Vertreibung in alle Ecken der Erde für einen Zeitraum, der jetzt etwa zweitausend Jahre dauert. Was ist der Grund dafür? Es ist wegen der Verwerfung des Herrn Jesus (vgl. 1Mo 42,21).
Weil die gottlose Masse des Volkes nicht hören will, wird sie von noch stärkeren Plagen heimgesucht (Vers 25). Noch schlimmer als die Züchtigung selbst ist das Versäumnis zu erkennen, dass der HERR dies über sie bringt. Diese Dinge sind geschrieben, um uns zu lehren, zu erkennen, dass die züchtigende Hand des Herrn in unserem Leben durch seine gnädige Absicht, Weisheit und Liebe ausgeübt wird.