Verse 17 | Zedern und Zypressen
Die Balken unseres Hauses sind Zedern, unser Getäfel Zypressen.
Die Braut ist immer noch auf dem freien grünen Feld, das sie im obigen Vers mit „unserem Lager“ vergleicht. Jetzt vergleicht sie die Bäume mit dem Baumaterial für „unser Haus“ und „unser Getäfel“. Auf dem freien grünen Feld sieht sich die Braut von Zedern umgeben. Darin erkennt sie Balken für ihr Haus. Sie sieht die hohen Zypressen als Getäfel, die das Dach bilden. Sie weiß, dass das Zusammensein mit dem Bräutigam für sie den Schutz und die Festigkeit der Zedern hat, die sie umgeben, wobei die Zypressen ein Schutz vor der Hitze der Sonne sind.
Es ist bemerkenswert, dass die meisten Holzarbeiten in Salomos Tempel aus Zedern und Zypressen bestanden (1Kön 5,22.24). Gott betrachtete diese Hölzer als die am meisten passenden für den Bau seines Hauses auf der Erde. Das erinnert uns daran, dass die Beschreibung des Ortes, wo die Braut ist, hier von Gottes Heiligtum und Gemeinschaft mit Ihm spricht.
Holz wächst aus der Erde. Das Holz spricht von Christus, der wie „ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich“ (Jes 53,2) als unvergänglicher Mensch wuchs. Ausleger weisen darauf hin, dass Zypressen auf den judäischen Friedhöfen üblich waren. Also können sie mit dem Tod in Verbindung gebracht werden und so können wir dies auf den Tod Christi anwenden.
Was Er in seinem Leben und Sterben war, ist die Kraft des Hauses Gottes und die Gewissheit der Zukunft. Gott fand Ruhe im Tempel, der aus Holz gemacht war, und das ist auch der Ort, wo der Gläubige Ruhe findet.
Es ist auch bemerkenswert, dass – in der niederländischen Übersetzung – die Braut nicht von „unserem Haus“ spricht, sondern von „unseren Häusern“. Deshalb trifft die Anwendung nicht nur auf Gottes Haus, die Gemeinde, zu, sondern auch auf die Häuser, in denen wir leben. Die Gemeinde ist auf Christus, den Sohn des lebendigen Gottes, gebaut und wurde durch sein Werk am Kreuz ins Leben gerufen. In der Gemeinde gedenken wir des Todes Christi und geben Ihm dafür die Ehre. Aber es ist auch wichtig, dass Christus und sein Werk das Fundament unserer Häuser, unserer Ehen und unserer Familien sind. Er muss dort in der Mitte sein.
Wir können uns fragen, ob wir unsere Häuser mit den gleichen Baumaterialien bauen, die man zum Bau des Hauses Gottes gebrauchte. Alles in unseren Häusern, das mit Christus und seinem Werk in Verbindung steht, stärkt den Bau der Gemeinde als Gottes Haus. Alles was wir ohne Christus in unseren Häusern zulassen, schwächt das Haus Gottes.
Nimmt das Wort Gottes und das Gebet den zentralen Platz in unseren Häusern ein oder sind wir nur damit beschäftigt, unsere Häuser zu komfortablen Wohnorten zu machen? Es ist Gottes Absicht, dass unsere Häuser auch seine Häuser sein sollen, wo Er Gemeinschaft mit uns haben kann durch den Tod seines Sohnes, so wie Er in seinem Haus, der Gemeinde, mit uns Gemeinschaft haben möchte.
Der Prophet Haggai spricht zu Gottes irdischem Volk klare Worte in Bezug auf diese Sache (Hag 1,3.4). Er sagt uns, dass wir den Blick für den Wert unserer Häuser für Gott verlieren und sie auf eine falsche Weise benutzen, wenn wir Gottes Haus aus dem Blick verlieren. Dann werden „unsere Häuser“ nur zu Häusern für die Menschen, wo Er keinen Platz hat. Es sind keine Häuser mehr, in denen wir Gemeinschaft mit dem Herrn haben. Und das ist es, was die Braut sich wünscht und worin sie uns ein Beispiel ist.