Behandelter Abschnitt 2Mo 22,6-12
Verse 6–12 | In Verwahrung gegebenes Eigentum
6 Wenn jemand seinem Nächsten Geld oder Geräte in Verwahrung gibt, und es wird aus dem Haus dieses Mannes gestohlen – wenn der Dieb gefunden wird, soll er das Doppelte erstatten. 7 Wenn der Dieb nicht gefunden wird, so soll der Besitzer des Hauses vor die Richter treten, ob er nicht seine Hand nach der Habe seines Nächsten ausgestreckt hat. 8 Bei jedem Fall von Veruntreuung bezüglich eines Ochsen, eines Esels, eines Stücks Kleinvieh, eines Kleides, bezüglich alles Verlorenen, wovon man sagt: „Das ist es“, soll beider Sache vor die Richter kommen; wen die Richter schuldig sprechen, der soll seinem Nächsten das Doppelte erstatten. 9 Wenn jemand seinem Nächsten einen Esel oder einen Ochsen oder ein Stück Kleinvieh oder irgendein Vieh in Verwahrung gibt, und es stirbt oder wird beschädigt oder weggeführt, [und] niemand sieht es, 10 so soll der Eid des HERRN zwischen ihnen beiden sein, ob er nicht seine Hand nach der Habe seines Nächsten ausgestreckt hat; und sein Besitzer soll es annehmen, und jener soll nichts erstatten. 11 Doch wenn es ihm wirklich gestohlen worden ist, soll er es seinem Besitzer erstatten. 12 Wenn es aber zerrissen worden ist, soll er es als Zeugnis bringen; er soll das Zerrissene nicht erstatten.
Wenn uns etwas anvertraut wird, sind wir verantwortlich dafür, dass es nicht gestohlen wird. Jemandem etwas in Verwahrung zu geben, ist eine Vertrauenssache. Wird es gestohlen, so soll der Dieb, wenn er ergriffen wird, das Doppelte erstatten. Es gibt nicht nur das Zurückgeben, sondern auch einen Ausgleich für den Schrecken und die Unbequemlichkeit, wodurch der Dieb erfahren soll, dass Diebstahl bestraft wird.
Wenn der Dieb nicht gefunden wird, ruht der Verdacht auf dem, dem das Geld oder Gut anvertraut war. Die Richter nehmen ihm einen Eid ab. Durch das Ablegen des Eides ist der Verdacht ausgeräumt.
Uns Gläubigen ist viel zur Bewahrung übergeben worden. Timotheus bekommt den Auftrag, das ihm anvertraute Gut zu bewahren (1Tim 6,20; 2Tim 1,14; Esra 8,24-34). Wenn wir etwas verloren haben, z. B. unseren Frieden, müssen wir nach dem „Dieb“ suchen. Möglicherweise haben wir etwas in unserem Leben zugelassen, durch das wir die Sicht auf den Herrn verloren haben.
Unsere Anbetung ist verschwunden (Ochse), wir sind nicht mehr dienstbereit (Esel), unser praktisch sichtbares Leben als Christ haben wir verloren (Kleidung). Wird es wiedergefunden, dann soll das Doppelte erstattet werden. Christen, die sich abgewendet haben und auf den guten Weg zurückgekehrt sind, werden sich mit doppeltem Eifer für den Herrn einsetzen.