Behandelter Abschnitt 2Mo 14,5-9
Verse 5–9 | Pharao nimmt die Verfolgung auf
5 Und es wurde dem König von Ägypten berichtet, dass das Volk geflohen sei; da verwandelte sich das Herz des Pharaos und seiner Knechte gegen das Volk, und sie sprachen: Was haben wir da getan, dass wir Israel aus unserem Dienst haben ziehen lassen! 6 Und er spannte seinen Wagen an und nahm sein Volk mit sich. 7 Und er nahm sechshundert auserlesene Wagen und alle Wagen Ägyptens, und Wagenkämpfer auf jedem von ihnen. 8 Und der HERR verhärtete das Herz des Pharaos, des Königs von Ägypten, und er jagte den Kindern Israel nach; und die Kinder Israel zogen aus mit erhobener Hand. 9 Und die Ägypter jagten ihnen nach, alle Pferde, Wagen des Pharaos, und seine
Reiter und seine Heeresmacht, und erreichten sie, als sie sich am Meer gelagert hatten, bei Pi-Hachirot, vor Baal-Zephon.
Der Pharao bekommt die Nachricht, dass das Volk fortgezogen ist. Er hatte selbst die Zustimmung dazu gegeben, aber scheinbar in einem Rausch, einem Anflug, ohne selbst zu begreifen, was er sagte. Er handelte, gezwungen von den Umständen, wobei er innerlich nicht von Gottes Allmacht überzeugt worden war und auch nie im Sinn gehabt hatte, sie wirklich gehen zu lassen. Als er die Nachricht erfährt, ist es, als ob er erwacht. Er fragt sich überrascht, wie sie es zulassen konnten, Israel „aus unserem Dienst“ ziehen zu lassen.
So wie es der HERR vorausgesagt hat, geschieht es auch. Der Pharao widerruft sein Versprechen (vgl. Jer 34,10.11). Blind gegenüber Gottes Macht setzt der Pharao zur Verfolgung an. Verblendet durch seine eigenen Interessen, schickt er sein Heer gegen das Volk Gottes in den Streit, etwas, was er vorher nicht getan hat. Er sendet dabei eine Auslese seiner Truppen, sozusagen die „Elite“. Einerseits zeigt sich der Eigenwille des Pharaos, andererseits kann dieser nicht anders, weil Gott sein Herz verhärtet hat. Aber auch das Letztere ist die Folge seines hartnäckigen Eigenwillens, sich nicht vor Gott zu beugen.
Die Wut des Pharaos ist groß, und die Geschwindigkeit, mit der er das Volk verfolgt, ist das auch. Er benutzt nur Streitwagen, kein Fußvolk, denn das würde zu langsam gehen. An dem Ort, wo sich das Volk nach Gottes Befehl gelagert hat, holt sie der Pharao ein. Der Plan des Pharaos scheint zu gelingen. Der Untergang des Volkes scheint besiegelt zu sein. So hat auch Satan nicht vor, jemanden ohne Schlag oder Stoß aus seiner Macht freizulassen. Er wird bis zum Äußersten versuchen, seine Opfer in seiner Macht zu behalten oder sie wieder dorthin zu bekommen.