Verse 10 | Verleumde einen Knecht nicht bei seinem Herrn
10 Verleumde einen Knecht nicht bei seinem Herrn, damit er dir nicht fluche und du es büßen musst.
Einem Knecht, der keine Vorrechte hat, sollte man das Leben nicht noch schwerer machen, indem man ihn bei seinem Herrn wegen bestimmter Dinge anklagt, um es ihm noch schwerer zu machen. Der Herr wird niemandem, der das tut, dafür danken. Er wird dem, der das Böse tut, das Böse vergelten. Er wird es in Form eines Fluches auf seinen eigenen Kopf zurückkehren lassen und ihn der Verleumdung für schuldig erklären.
In seiner geistlichen Anwendung schließt dieser Vers an Agurs Gebet an. Er betete für sich selbst, ohne dabei andere anzuklagen, die nicht wie er sind. Es ist nicht seine Sache, jemand anderen wegen seiner Beziehung zum Herrn zu beurteilen. Paulus macht die Gläubigen in Rom auf die persönliche Beziehung aufmerksam, die jeder hat: „Wer bist du, der du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder fällt seinem eigenen Herrn. Er wird aber aufrecht gehalten werden, denn der Herr vermag ihn aufrecht zu halten“ (Röm 14,4). Wer den Knecht eines anderen beurteilt, tritt die Rechte seines Herrn mit Füßen. Das bedeutet für uns, die Rechte, die ausschließlich dem Herrn Jesus gehören. Wir dürfen keine Mitknechte beim Herrn Jesus anklagen (vgl. Phlm 1,10.11; 5Mo 23,15.16).