Verse 3 | Den Vater erfreuen oder sein Vermögen zugrunderichten
3 Ein Mann, der Weisheit liebt, erfreut seinen Vater; wer sich aber zu Huren gesellt, richtet das Vermögen zugrunde.
In diesem Vers geht es um die göttliche Weisheit, aber als etwas, was man liebt. Es geht nicht in erster Linie um die Frage der Führung im Leben durch Weisheit, sondern um die Haltung des Herzens gegenüber der Weisheit. Diese Haltung wird von der Liebe bestimmt. Wenn der Vater diese Haltung bei seinem Sohn sieht, freut er sich. Er stellt fest, dass seine Erziehung eine Wirkung hat, nicht nur auf sein praktisches Leben, sondern der Sohn liebt die Weisheit.
In der zweiten Verszeile folgt der Gegensatz, hervorgehoben durch das Wort „aber“. Die Liebe zur Weisheit wird hier dem Umgang mit Huren gegenübergestellt und nicht, wie wir erwartet hätten, dem Umgang mit
Toren. Gewöhnlich wird der Weise dem Toren gegenübergestellt. Aber hier geht es um die Liebe. Der Umgang mit Huren ist die Erfahrung einer Ersatz-Liebe, einer falschen Liebe. Dabei bekommt man nichts und verliert alles; aller Besitz schwindet dahin (Lk 15,30).
Eine der ersten Lektionen, die zur Erziehung gehört, ist die, sich von Huren fernzuhalten. In der heutigen Zeit gilt das besonders für die Pornographie. Die Warnungen in Bezug auf diese Gefahr kommen ausführlich im ersten Teil dieses Buches zur Sprache (Sprüche 1-9). Hier sehen wir, dass es unsere Aufgabe ist, unseren Kindern die Liebe zur Weisheit beizubringen. Das wird sie davor bewahren, mit Huren und Pornographie umzugehen, wodurch sie ihren Besitz und sogar ihr Leben verlieren können.