Verse 26 | Selbstvertrauen oder in Weisheit wandeln
26 Wer auf sein Herz vertraut, der ist ein Tor; wer aber in Weisheit wandelt, der wird entkommen.
Ein Merkmal eines Toren ist es, dass er „auf sein Herz vertraut“. Er hat keine Vorstellung davon, dass das menschliche Herz – auch sein eigenes – arglistig ist (Jer 17,9). Erfüllt von Selbstbewusstsein glaubt er, dass das, was ihm sein eigenes Herz eingibt, ihm am meisten Gewinn bringen wird. Deshalb folgt er auch den Eingebungen seines eigenen törichten Herzens, ohne sich mit anderen zu beraten, geschweige denn mit Gott. Das ist unnötig, denn er allein weiß stets selbst, was das Beste ist. Dieser Vers verurteilt und entkräftet Aussagen wie: „Folge einfach der Stimme deines Herzens“, oder: „Tu, was dein Herz dir sagt.“
Das Wort „aber“ verdeutlicht, dass auf die Beschreibung des törichten Menschen, der sich auf sein Herz verlässt, ein Gegensatz folgt. Dem Toren steht ein Mensch gegenüber, der „in Weisheit wandelt“. Auf solch einen Menschen schaut Gott mit Wohlgefallen, weil er seinem Wort entsprechend wandelt und auf seine Belehrungen hört. Wenn er so wandelt, entkommt er der törichten Versuchung, der Stimme seines eigenen Herzens zu folgen. Er wird von den unheilvollen Folgen verschont bleiben, denen der Tor zwangsläufig ausgesetzt ist. Der Weise entkommt diesen Folgen, während der Tor darin umkommt.