Verse 16 | Reich machen und Mangel bekommen
Wer den Geringen bedrückt, bereichert ihn; wer dem Reichen gibt, es ist nur zum Mangel.
Die erste Verszeile ist nicht leicht zu verstehen. Wie kann ein Geringer reicher werden, wenn er bedrückt und seines Besitzes beraubt wird? Die einfache Erklärung ist, dass es sich um geistlichen Reichtum handelt. Wer einen Geringen bedrückt, will ihm schaden und ihn unglücklich machen.
Doch wenn der Geringe auf Gott vertraut, führt die Unterdrückung zu einer engeren Gemeinschaft mit Gott, und das ist wahrer Reichtum.
Die zweite Verszeile sagt das Gegenteil aus. Wer einem Reichen etwas gibt, um ihm beispielsweise damit zu schmeicheln und von ihm etwas zu bekommen, dem ist es „nur zum Mangel“. Ein solcher Mensch macht sich zum Sklaven von Menschen. Er wird auch sehr enttäuscht werden hinsichtlich seiner Erwartungen, die er hat, weil er dem Reichen etwas gegeben hat. Er hat verloren, was er dem Reichen gegeben hat, und bekommt nicht das, was er erwartet. Sein geistlicher Mangel ist groß.
In beiden Fällen geht es um Handlungen, die das Gegenteil des angestrebten Ziels bewirken. Die Bedrückung, der ein Geringer ausgesetzt ist, macht ihn geistlich reich, sie treibt ihn zu Gott. Schwierigkeiten bilden einen Charakter. Einem reichen Mann etwas zu geben, um etwas von ihm zu bekommen, beweist die Unabhängigkeit von Gott. Wer das tut, endet in Armut, sowohl geistlich als auch materiell.