Verse 17 | Barmherzigkeit gegenüber Geringen wird belohnt
Wer sich des Geringen erbarmt, leiht dem HERRN; und er wird ihm seine Wohltat vergelten.
Wenn jemand „sich des Geringen erbarmt“, ist das wie für den HERRN getan (vgl. Mt 25,40). Geld, das an einen armen Menschen weitergegeben wird, hat man nicht verloren. Gott sieht es als eine Leihgabe an Ihn, Er betrachtet es als eine „Wohltat“. Er wird das Darlehen reichlich zurückzahlen. Wer sich des Geringen erbarmt, zeigt damit eine Eigenschaft Gottes, der ein Erbarmer ist (Jes 49,10; 54,10).
Die Anwesenheit der Armen im Volk Gottes ist eine Prüfung für die Reichen (5Mo 15,7-11). Unsere Reaktion auf ihre Anwesenheit zeigt, ob Glauben vorhanden ist oder nicht (Jak 2,14-17). Jeder, der sich der Geringen erbarmt, zeigt „Wohltätigkeit“, eine Tat, die der Herr Jesus „eure Gerechtigkeit“ nennt (Mt 6,1-4). Der Herr sagt weiter, dass dies nicht vor den Augen der Menschen geschehen soll, nicht einmal, um sich selbst ein gutes Gefühl zu verschaffen, sondern dass es „im Verborgenen“ geschehen soll. Wer auf diese Weise gibt, erhält von Ihm die Verheißung: „Und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird es dir vergelten.“ Gott segnet die Großzügigkeit der Seinen mit seiner göttlichen Großzügigkeit.
Das Versprechen einer Belohnung bedeutet nicht unbedingt eine Rückzahlung des Gegebenen. Wenn es das allein wäre, wäre es wie die Vergeltung für eine Wohltat. Es geht aber um eine Belohnung, die Wertschätzung ausdrückt. Wenn Gott etwas belohnt, ist das unendlich viel mehr als nur eine Rückzahlung dessen, was gegeben worden ist. Er wird dem Erbarmer einen tieferen Eindruck vom Reichtum des Lebens mit Ihm vermitteln. Kein noch so hoher Betrag an Geld oder Gold kann damit konkurrieren.