Verse 24 | Wonach jemand schaut
Vor dem Angesicht des Verständigen ist Weisheit, aber die Augen des Toren sind am Ende der Erde.
„Ein Verständiger“ bleibt dabei, dem Weg der Weisheit zu folgen. Er hat stets die Weisheit als seinen Kompass vor Augen. Darauf schaut er und das bestimmt seinen Weg durchs Leben. Er konzentriert sich auf die Weisheit, weil er die wahren Probleme des Lebens versteht und weiß, dass ihn nur Weisheit führen kann. Ein Verständiger weiß, was es bedeutet, ein „einfältiges Auge“ zu haben (Mt 6,22; Lk 11,34), deshalb hält er seine Augen nur auf einen Gegenstand gerichtet, durch den er weiterhin dem geraden Weg folgt.
Dem Toren fehlt jede ernsthafte Besinnung. Er ist nicht in der Lage, seine Aufmerksamkeit fest auf etwas zu richten. Weil er keinen Verstand hat, schweifen seine Augen durch die ganze Welt, aber sie finden nirgendwo einen Ruheplatz. Er ist wie ein Schüler, der nicht hört, was sein Lehrer sagt, weil seine Augen ständig durch das Klassenzimmer schweifen. Deshalb entgeht ihm die Belehrung.
Die Augen sind die Fenster der Seele. Was mit den Augen wahrgenommen wird, wirkt sich auf die Seele aus. Der Mensch ist durch Sehen, Begehren und Nehmen zu einem Sünder geworden. Mit Fernsehen und Internet ist es möglich, die Augen auf „das Ende der Erde“ zu richten. Das geschieht auch massenweise. Die Menschen werden von dem geleitet, was sie in diesen Medien sehen. So bleiben sie blind für die Weisheit, das ist Christus, „in dem verborgen sind alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis“ (Kol 2,3). Dadurch bleiben sie töricht und werden in ihrer Torheit umkommen, es sei denn, sie bekommen ein Auge für die Weisheit, die von oben herabkommt.
Der Verständige richtet sein Auge beständig „auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der, die Schande nicht achtend, für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes“ (Heb 12,2).