Verse 19 | Der Weg eines Faulen und der Pfad der Aufrichtigen
Der Weg des Faulen ist wie eine Dornenhecke, aber der Pfad der Aufrichtigen ist gebahnt.
Der Faule sieht seinen „Weg“, also sein Leben, „wie eine Dornenhecke“, die ihn am Arbeiten hindert. Sein Leben, so meint er, ist übersät mit Schwierigkeiten, Gefahren und schmerzhaften Erfahrungen. Er sucht und findet Ausreden in allem, was ihm im Leben widerfährt, um ja nicht arbeiten zu müssen. Die Dornenhecke, die er sieht, blockiert ihn, wie er selbst glaubt und andere glauben machen will. Dadurch, dass der Faule in der zweiten
Verszeile in Gegensatz zu den Aufrichtigen, und nicht den Fleißigen, steht, zeigt sich, dass Faulheit von Unaufrichtigkeit zeugt.
Aufrichtige leiden nicht unter einer Dornenhecke. Ihr „Pfad … ist gebahnt“. Es ist ein gut ausgebauter, gut aussehender Pfad. Sie gehen einen Weg, „und er wird der heilige Weg genannt werden“ (Jes 35,8). Sie haben keinen Grund, einen Umweg zu machen oder auszuweichen. Das bedeutet nicht, dass der Weg der Aufrichtigen auf Rosen gebettet ist und dass sie ein einfaches Leben haben.
Sowohl der Faule als auch die Aufrichtigen, gehen einen Pfad, auf dem sie Rückschläge und Schwierigkeiten erleiden. Der Unterschied besteht in ihrem jeweiligen Umgang mit Rückschlägen und Schwierigkeiten. Der Faule sieht in Schwierigkeiten Löwen und Bären – eine Dornenhecke auf seinem Weg; auch die Aufrichtigen sehen ihre Schwierigkeiten, schauen aber über sie hinweg auf Gott und gehen ihren Pfad im Vertrauen auf Ihn, denn sie wissen, dass Er sie auf diesen Pfad gestellt hat. Sie verlassen sich auf seine Barmherzigkeit.