Verse 3 | Der Mund des Narren und die Lippen der Weisen
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Im Mund des Narren ist eine Gerte des Hochmuts; aber die Lippen der Weisen, sie bewahren sie.
Mit dem „Mund des Narren“ sind die Worte gemeint, die ein Narr spricht. In allen seinen Worten klingt sein „Hochmut“ durch. Er hält sich für großartig. In dem, was er sagt, „ist eine Gerte“, das ist ein dünner, biegsamer Stock. Der Gegensatz zur zweiten Verszeile macht deutlich, dass seine Worte wie ein Bumerang, wie „eine Gerte“, zu ihm zurückkommen, denn was die Weisen sagen oder nicht sagen, bringt ihnen eigene Sicherheit. Hier trifft also die Gerte der Worte des Narren nicht andere, sondern ihn selbst. Durch das, was er sagt, bringt er Elend auf sich. Das bedeutet, dass die Worte eines Narren das Mittel sind, mit dem er sich selbst Leid zufügt (vgl. Ps 64,8).
Mit „den Lippen der Weisen“ sind ebenfalls die Worte gemeint, die sie sprechen. In ihren Worten gibt es keine Gerte, die sich gegen sie wenden könnte. In dem, was sie sagen oder nicht sagen, lassen sie sich von ihrer Weisheit leiten. Diese Weisheit besteht darin, dass sie beten: „Setze, HERR, meinem Mund eine Wache, behüte die Tür meiner Lippen!“ (Ps 141,3). Deshalb sind sie sich bewusst, was durch die Tür ihrer Lippen ausgehen soll und was nicht.
Wenn wir „Lippen der Weisen“ haben wollen, die als Wächter wirksam sind, tun wir gut daran, dieses Gebet regelmäßig zu beten. Nur der Herr Jesus kann uns davon abhalten, Worte zu reden, mit denen wir später konfrontiert werden, wegen derer wir uns schämen müssen oder die uns sogar große Probleme bereiten.