Verse 9 | Erkenntnis, die von dem Ruchlosen befreit
Mit dem Mund verdirbt der Ruchlose seinen Nächsten, aber durch Erkenntnis werden die Gerechten befreit.
„Der Ruchlose“ ist ein unaufrichtiger Mensch. Er gibt sich als hilfsbereiter Nachbar aus, ist aber in Wirklichkeit ein Feind. Er plant, „seinen Nächsten … mit dem Mund“ zu verderben, was unterstreicht, wie ungeheuer bösartig er ist. Seinen Nachbarn wiegt er in der Hoffnung, ihm etwas zu bedeuten, so dass er nur das Gute für ihn sucht. Anstatt diese Hoffnung zu erfüllen, sucht er jedoch seine Zerstörung. Er redet nur schlecht von seinem Nachbarn, um seinen Ruf zu schädigen. So etwas nennt man „Rufmord“. Dadurch macht er seinem Nachbarn das Leben zur Qual.
Aber „die Gerechten“ werden seiner verderblichen Aktivität nicht zum Opfer fallen. Sie besitzen nämlich „Erkenntnis“. Mit ihrer Erkenntnis durchschauen sie den Ruchlosen. Sie sehen die wahre Bedeutung hinter den Worten des Ruchlosen; sie entlarven ihn und widersetzen sich ihm. Der Mund des Ruchlosen wird gestopft, und die Gerechten werden befreit. Der treue Christ weiß, „anhängend dem zuverlässigen Wort nach der Lehre … die Widersprechenden zu überführen“, womit er ihnen „den Mund stopfen“ kann (Tit 1,9-11).