Behandelter Abschnitt Ps 109,16-20
Verse 16–20 | Der Grund für den Fluch
16 Weil er nicht daran dachte, Güte zu üben, und den elenden und armen Mann verfolgte und den, der verzagten Herzens war, um [ihn] zu töten. 17 Und er liebte den Fluch, so komme er auf ihn! Und er hatte kein Gefallen an Segen, so sei er fern von ihm! 18 Und er zog den Fluch an wie sein Kleid, so dringe er wie Wasser in sein Inneres und wie Öl in seine Gebeine! 19 Er sei ihm wie ein Gewand, in das er sich hüllt, und zu einem Gürtel, womit er stets sich gürtet! 20 Das sei der Lohn meiner Widersacher von Seiten des HERRN, und derer, die Böses reden gegen meine Seele!
Das Wort „weil“, mit dem Vers 16 beginnt, weist darauf hin, dass nun der Grund für die oben ausgesprochenen Flüche folgt. Der Gedanke, „Güte zu üben“, fehlte Judas völlig (vgl. Mt 18,21-35). Stattdessen verfolgte er „den elenden und armen Mann … und den, der verzagten Herzens war“. Wiederum bezieht sich dies eindeutig auf den Herrn Jesus. Judas machte sich auf den Weg, um Ihn, diesen elenden und armen Mann und verzagten des Herzens, zu „töten“.
Judas war nicht dazu bestimmt, verflucht zu werden, er hat dafür gewählt verflucht zu werden, denn „er liebte den Fluch“ (Vers 17). Er fand seine Freude daran, andere zu verfluchen. Deshalb ist es richtig, dass der Fluch über ihn kam. Auch den Segen enthält Gott ihm nicht, aber er lehnt ihn ab, denn „er hatte kein Gefallen an Segen“. Deshalb ist es richtig, dass der
Segen „fern von ihm“ ist. In beiden Fällen ist dies eine Bestätigung für die Entscheidung von Judas.
Seine Wahl zeigt, dass er „den Fluch anzog wie sein Kleid“ (Vers 18; vgl. Hiob 29,14). Der Fluch haftet an ihm. Aber nicht nur in seinem Äußeren, auf das „sein Kleid“ hinweist, ist der Fluch sichtbar. Der Fluch ist „wie Wasser in sein Inneres“ eingedrungen. Er ist etwas, das ihn belebt. Er lebt und bewegt sich durch ihn, er ist „wie Öl in seine Gebeine“. Er ist wie ein Schmiermittel für seine Gelenke.
Mit anderen Worten wiederholt Vers 19, was bereits in Vers 18 gesagt wurde. Er zeigt, wie sehr er und der Fluch zusammengehören. Der Fluch ruht nicht auf ihm, aber er fühlt sich in ihm wohl, er hüllt sich in ihn ein, wie in ein Gewand. Er ist die Kraft seines Lebens, von der der „Gürtel“ spricht, „womit er stets sich gürtet“.
Der Fluch ist „der Lohn“, etwas, das er verdient hat (Vers 20). Er ist wie der „Tod“, der „der Lohn der Sünde“ ist (Röm 6,23; vgl. Jak 1,13-15). Dieser „Lohn“ gilt jedoch nicht nur für Judas, sondern für alle „Widersacher“ des Herrn Jesus. Diese Opposition zeigt sich im „bösen Reden“ gegen seine Seele. Menschen, die sich nicht vor Ihm beugen wollen, reden immer schlecht über Ihn. Über Ihn, der allein und vollkommen gut ist, schlecht zu reden, ist eine Lästerung von Ihm. Das ist das Werk des Teufels. Dieses Werk hat nichts anderes verdient als den ewigen Tod.