Behandelter Abschnitt Ps 101,5-8
Ps 101,5-8 | Lauterkeit in der Herrschaft des Königs
5 Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet, den will ich vertilgen; wer stolzer Augen und hochmütigen Herzens ist, den will ich nicht dulden. 6 Meine Augen werden [gerichtet] sein auf die Treuen im Land, damit sie bei mir wohnen; wer auf vollkommenem Weg wandelt, der soll mir dienen. 7 Nicht soll im Innern meines Hauses wohnen, wer Trug übt; wer Lügen redet, soll nicht bestehen vor meinen Augen. 8 Jeden Morgen will ich alle Gottlosen des Landes vertilgen, um aus der Stadt des HERRN auszurotten alle, die Frevel tun.
Der König verabscheut und hasst, was die Abtrünnigen tun, was sich in seinem Gericht über ihre Handlungen widerspiegelt. Er kann keine Form von Ungerechtigkeit in seinem Reich dulden. Wer in seiner unmittelbaren Nähe ist, muss so lauter sein wie Er, was bedeutet, dass eine solche Person sein Wesen hat. Dann besitzt er die gleiche Lauterkeit.
Jemanden, bei dem es anders ist, zum Beispiel einen, der „seinen Nächsten heimlich verleumdet“, vertilgt Er (Vers 5). Hier sehen wir, dass der König auch weiß, was im Verborgenen geschieht, selbst wenn es sich um eine heimlich ausgesprochene Verleumdung handelt (Spr 20,8; Off 1,14). Ihm bleibt nichts verborgen; Er sieht alle geheimen Sünden und durchschaut alle Motive, wie die Geschichte von Ananias und Sapphira zeigt (Apg 5,1-11). Falsche Anschuldigungen beweisen, dass jemand „stolze Augen“ und ein „hochmütiges Herz“ hat. Der Messias wird das nicht „dulden“ und richtet es (5Mo 19,18.19).
Das Ende der beiden Wege von Psalm 1 wird nun beschrieben. Diejenigen, die Er in seiner Umgebung dulden und auch zur Ausführung seiner Befehle einsetzen kann, sind „die Treuen im Land“ (Vers 6). Seine Augen sind auf sie gerichtet (vgl. Vers 3a). Er sieht in ihnen denselben Geist, der auch in Ihm ist. Die Menschen können intelligent und kenntnisreich sein und Erfahrung haben, aber diese wichtigen Eigenschaften sind wertlos, wenn sie nicht treu sind. Treue ist das Wichtigste, um für den Herrn tätig zu sein (1Kor 4,2; Mt 25,21.23).
Die Gläubigen dürfen bei Ihm wohnen, in seiner unmittelbaren Gegenwart. Um mit Ihm zu herrschen, muss ein Gläubiger treu sein. Der Messias umgibt sich mit Menschen, die denselben Weg gehen wie Er, nämlich „einen vollkommenen Weg“ (Vers 2). Sie können Ihm „dienen“, indem sie Segnungen von Ihm an alle verteilen, über die Er herrscht.
Im Gegensatz dazu entfernt Er denjenigen aus seinem Haus, „wer Trug übt; wer Lügen redet“ (Vers 7). Das sind die Betrüger, die Heuchler, die Menschen, die vorgeben, lauter zu sein, sich aber in ihrem Herzen nicht vor dem Messias verneigt haben (Ps 18,44; 66,3; 81,15). Sie halten an einer Form der Gottseligkeit fest, verleugnen aber deren Kraft (2Tim 3,5).
Nachdem der König in seinem eigenen Leben und in seiner Herrschaft Gerechtigkeit geübt hat, übt Er auch im „Land“ und in der „Stadt des HERRN“, also in Jerusalem, Gerechtigkeit aus (Vers 8). Im Friedensreich ist der Teufel zwar gebunden, aber der Mensch kann immer noch sündigen (Jes 65,20). Die Beseitigung der Bösen und aller, die Unrecht tun, ist eine Tätigkeit, mit der der Messias im Friedensreich jeden Tag beginnt (Jer 21,12; Zeph 3,5; vgl. 2Sam 15,2). In dieser Hinsicht ist die Geschichte von Ananias und Sapphira ein Beispiel für die Schnelljustiz (Apg 5,1-11), die im Friedensreich stattfinden wird.