Behandelter Abschnitt Ps 53,1-3
Verse 1b–3 | Da ist keiner, der Gutes tut
1b Der Tor spricht in seinem Herzen: Es ist kein Gott! Sie haben Böses getan und haben abscheulich das Unrecht verübt; da ist keiner, der Gutes tut. 2 Gott hat vom Himmel herniedergeschaut auf die Menschenkinder, um zu sehen, ob ein Verständiger da sei, einer, der Gott suche. 3 Alle sind abgewichen, sie sind allesamt verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.
David weiß nicht nur, was der Tor sagt, er weiß auch, wo er es sagt. Durch den Unterricht Gottes weiß er, dass der Tor „in seinem Herzen“ sagt, dass es keinen Gott gibt (Vers 2). Der Tor ist ein Ungöttlicher. Er ist kein Atheist, sondern einer, der Gott in seinem Leben bewusst außer Acht lässt. Er ignoriert Gott absichtlich als uninteressant. Der Antichrist ist der Tor in diesem Psalm, denn er hat Gott verworfen und sich selbst für Gott erklärt (2Thes 2,3b.4).
Das Herz ist die Quelle aller Gedanken, die sich im Leben auswirken. „Der Tor“ ist nicht unbedingt eine dumme Person. Er kann ein sehr intelligenter Mensch sein. Doch Gott nennt einen solchen Menschen töricht, denn ein solcher Mensch leugnet in seinem Herzen die Existenz Gottes. Es ist eine vorsätzliche Ignoranz gegenüber seiner Existenz.
Er weigert sich willentlich, die Wahrheit der Existenz Gottes anzuerkennen, weil er den Gedanken hasst, dass es einen Gott gibt, der ihn kennt und dem er Rechenschaft schuldig ist (vgl. Joh 3,20). Sie ist das Gegenteil des Anfangs der Weisheit, der die Gottesfurcht ist (Spr 1,7), wodurch der Weise Gott in allem berücksichtigt. Dem Toren fehlt die geringste Spur von Weisheit.
Als nächstes beschreibt David das Ergebnis, wenn man die Existenz Gottes ignoriert. Menschen, die die Existenz Gottes ignorieren, „haben Böses getan“. Sie verüben auch „abscheulich das Unrecht“. Sie können nicht anders, denn sie verachten die Quelle des Guten, die Quelle, die allein gut ist und Gutes gibt. Sie haben keinen anderen Bezugsrahmen als ihr eigenes verdorbenes Herz. Der Herr Jesus erzählt was aus einem solchen Herzen entspringt (Mt 15,19).
Dies gilt für jeden Menschen. Es gibt wirklich „keinen, der Gutes tut“. Es ist nicht die Neigung, Böses zu tun, sondern die Unfähigkeit, Gutes zu tun. Atheismus, die Leugnung der Existenz Gottes, ist kein unschuldiger Fehler, sondern eine offene und schreckliche Sünde. Es kann keine Entschuldigung erdacht werden, die von Gott als Entschuldigung akzeptiert werden kann.
Gott teilte David mit, dass Er „vom Himmel“ auf die Menschenkinder „herniedergeschaut“ hat, um zu sehen, „ob ein Verständiger da sei, einer, der Gott suche“ (Vers 2). Der Mensch schließt Gott zwar aus, aber Gott vergisst den Menschen nicht. Er schaut immer auf den Menschen herab, um zu sehen, ob es jemanden gibt, der verständig genug ist, Ihn zu suchen.
Es ist eine große Torheit des Menschen zu denken, dass es durch seine Leugnung Gottes keinen Gott gibt. Von seinem erhabenen Aufenthaltsort aus nimmt Gott alles wahr, was der Mensch denkt und tut. Wir müssen lernen, alles von oben zu sehen, aus dem Blickfeld des Himmels, dem Ort, an dem Gott wohnt. Sein Urteil ist vollkommen rein, unbeeinflusst von irdischen Beziehungen oder Umständen.
Gott hat festgestellt, dass „alle … abgewichen“ sind (Vers 3). Das hat jeder persönlich getan. Jeder ist seinen eigenen Weg gegangen, einen Weg von Gott weg, mit dem Rücken zu Gott (vgl. Jes 53,6a). Das gemeinsame Ergebnis ist, dass sie „allesamt verdorben“ sind.
Das Wort für „verdorben“ ist das Wort, das für „sauer geworden“ verwendet wird, wie es mit Milch passieren kann. Milch ist dazu da, getrunken zu werden. Wenn dies nicht geschieht und die Milch stehen gelassen wird, wird sie sauer. Dann kann man sie nicht mehr trinken und wird weggeworfen. So ist es mit Menschen, die ihr Leben nicht für den Zweck nutzen, für den Gott es gegeben hat, nämlich um Ihm zu dienen und ihn zu verherrlichen. Dieses Leben ist verdorben.
Die Schlussfolgerung ist eine Bestätigung dessen, was bereits in Vers 1b gesagt wurde, dass es keinen gibt, der Gutes tut. Indem er hinzufügt, dass es „auch nicht einen“ gibt, lässt er keinen Raum für Ausnahmen. Das Urteil ist allgemein. Es betrifft nicht nur den Atheisten aus Vers 1b, sondern gilt für jeden Menschen, wer immer er sein mag. Es ist das Todesurteil über das Menschengeschlecht, über die in Sünde gefallene Menschheit als Ganzes. Gibt es also keinen Ausweg? Doch, zum Glück gibt es einen. Wer zu Gott Zuflucht nimmt, ist aus dieser Situation gerettet.