Behandelter Abschnitt Ps 47,1-4
Verse 1b–4 | Gott ist König
1b Ihr Völker alle, klatscht in die Hände! Jauchzt Gott mit Jubelschall! 2 Denn der HERR, der Höchste, ist furchtbar, ein großer König über die ganze Erde. 3 Er unterwarf uns die Völker, und die Völkerschaften unter unsere Füße. 4 Er erwählte für uns unser Erbteil, den Stolz Jakobs, den er geliebt hat. – Sela.
Der Psalm beginnt mit einem Aufruf an „ihr Völker alle“, in die Hände zu klatschen (Vers 1b). Das Klatschen in die Hände ist hier ein Ausdruck von Freude und Huldigung (2Kön 11,12; Jes 55,12). Vor den Augen der Zuschauer hat sich ein Schauspiel abgespielt, von dem sie so begeistert sind, dass sie nicht anders können, als in die Hände zu klatschen.
Auch die Stimme wird benutzt, um diese Freude auszudrücken: „Jauchzt Gott mit Jubelschall.“ Die Tatsache, dass die unterworfenen Völker den, der sie unterworfen hat, mit Freudenliedern bejubeln, bedeutet, dass dies nur im Tausendjährigen Friedensreich erfüllt werden kann. Dann wird es so sein.
Diese freudigen Äußerungen finden statt, weil „der HERR, der Höchste, … furchtbar“ ist (Vers 2). Gott wird hier „HERR“ genannt, Jahwe, der Gott des Bundes mit seinem Volk. Er hat für sein Volk als „der Höchste“ gehandelt, was sein Name im Zusammenhang mit dem Friedensreich ist (Ps 9,2). Im Friedensreich ist Er für alle und jeden „ein großer König über die ganze Erde“ (vgl. Mal 1,14b). Er regiert alles und hat Autorität über alles.
Dieser allmächtige und allgegenwärtige König ist der König seines Volkes. Sein Volk ist dann nicht mehr ein geschlagenes und zertretenes Volk. Sie sind nicht mehr der Schwanz, sondern das Haupt der Völker (5Mo 28,13.44). Das haben sie nicht sich selbst zu verdanken, sondern Gott. So bekennen sie es auch: „Er unterwarf uns die Völker, und die Völkerschaften unter unsere Füße“ (Vers 3).
Und was ist der Grund dafür? Nicht etwas in ihnen, sondern in Ihm selbst, nämlich seine Liebe zu ihnen (Vers 5; 5Mo 7,6-8; Mal 1,2). Er hat für sie ihr Erbteil erwählt, das heißt, das Land, in das Er sie geführt hat. Das hat Er in der Vergangenheit getan, nachdem Er sie aus Ägypten befreit hatte. Er wird es in Zukunft tun – und daran arbeitet Er schon! – wenn Er sie von der Zerstreuung, die Er wegen ihrer Untreue Ihm gegenüber –über sie bringen musste, in ihr Land zurückbringen wird (Hes 36,22-28).
Gott hat dieses Land für sie erwählt, um es ihnen als „Erbteil“ zu geben (Hes 20,6a). Dies bedeutet, dass es ihr unveräußerliches Eigentum ist. Die feindlichen Nationen machen ihnen ihr Recht darauf streitig, aber Gott hat ihr Recht darauf festgelegt. Daher ist jede Anfechtung eine Rebellion gegen Ihn, die zu seinem Gericht führen wird. Er nennt es auch „den Stolz Jakobs“, denn es ist auch „die Zierde … von allen Ländern“ (Hes 20,6b), ein Land, das ihnen Ruhm und Glanz verleiht. All dies verdanken sie Gott.