Behandelter Abschnitt Ps 46,1-3
Verse 1b–3 | Gott ist eine Zuflucht, Stärke und Hilfe
1b Gott ist uns Zuflucht und Stärke, eine Hilfe, reichlich gefunden in Drangsalen. 2 Darum werden wir uns nicht fürchten, wenn auch die Erde gewandelt würde und wenn die Berge im Herzen des Meeres wankten, 3 [wenn] seine Wasser tobten [und] schäumten, die Berge erbebten durch sein Ungestüm. – Sela.
Dass Gott eine Zuflucht ist, bedeutet, dass Er selbst ein Ort des Schutzes für die Seinen vor Gefahren ist (Vers 2). Dies weist auf seine Anwesenheit bei ihnen hin. Er ist Immanuel, Gott mit uns. Sie dürfen zu Ihm fliehen und sich bei Ihm verstecken. Er kümmert sich um ihre Verteidigung, denn Er ist nicht nur ihr Schutz, sondern auch ihre Stärke gegen den Feind. Auf diese Weise hat Gott oft seine Hilfe in den Nöten gezeigt, in denen sich die Seinen befunden haben.
Gott ist eine „Zuflucht und Stärke“ und „eine Hilfe“ (oder Unterstützung) für die Seinen. Dieser Gedanke wird in Vers 8 und Vers 12 durch den Ausdruck „hohe Festung“ verstärkt. Dieser gewaltige Gott ist „der HERR der Heerscharen“, der kriegerische Name Gottes, mit dem Er in denselben Versen erwähnt wird.
Drangsale ist alles, was uns passieren kann, was uns beunruhigt oder traurig macht. Er hat sich „reichlich“ als Hilfe in jeder Notlage erwiesen, sodass wir in jeder neuen Situation, in der wir seine Hilfe brauchen, auf Ihn vertrauen können. Er ist immer verfügbar und hilft immer zur richtigen Zeit und auf die richtige Weise (vgl. Heb 4,16).
Wenn der Glaube festhält, dass Gott eine Zuflucht, Stärke und Hilfe ist, wird dies alle Furcht aus dem Herzen verbannen (Vers 2). In den Versen 1–3 spricht der Psalmist von der Ankunft Gottes zum Gericht. Wenn Gott erscheint, wird dies von beeindruckenden Naturphänomenen wie Erdbeben und Sturm begleitet (vgl. Ps 18,7-19; 2Mo 19,16-18; Jes 64,1.2).
Wie sehr können Naturkatastrophen den Menschen Angst machen (Lk 21,25.26). Würde die Erde ihre Lage verändern, würden wir jegliche Orientierung verlieren. Und wenn die Berge im Herzen des Meeres wankten, wie würde das Meer toben. Es würde das Ende aller Stabilität auf der Erde und von der Ruhe des Meer bedeuten. Aber diejenigen, die Gott als ihre Zuflucht haben, haben weiterhin ihre Orientierung und Stabilität.
Die Wasser der Meere mögen tosen und schäumen und deshalb Furcht einflößen (Vers 3). Die Berge können wegen der Turbulenzen des Wassers erbeben. Aber der Gläubige hat keine Angst, denn er ist bei Gott in einer sicheren Festung. Wir können an feindliche Völker denken, wenn wir an die Gewässer der Meere denken und an politische Machtsysteme, wenn wir an die Berge denken. Sie können so aufbrausen, dass jegliche Orientierung und Stabilität aus der Gesellschaft verschwindet.
Hiskia sah dies in seinen Tagen, als das Land von den Armeen Assyriens überrannt wurde. Assyrien ist die Zuchtrute Gottes für sein Volk (Jes 10,5a). Auch wir, als sein Volk, haben es mit der Zuchtrute Gottes zu tun. Wir sind als Ganzes vom Weg abgekommen und Er möchte uns durch seine Zucht wieder auf seinen Weg zurückbringen. Die Frage ist, ob wir seine Zucht erkennen und wie unsere Reaktion darauf ist (vgl. Amos 4,6-12).