Verse 9 | Gebet für das Volk Gottes
9 Rette dein Volk und segne dein Erbteil; und weide sie und trage sie bis in Ewigkeit!
Im vorhergehenden Vers hat David den Gesalbte in sein Gebet einbezogen. Dadurch wird sichergestellt, dass seine persönliche Not in den Hintergrund tritt und er in diesem Vers zu einem Fürbitter für Gottes Volk wird. Er bittet Gott um vier Dinge für sie. Das erste lautet: „Rette dein Volk.“ Das Volk ist Gottes Volk. Deshalb ruft er Gott als den Erretter seines Volkes an.
Im Anschluss bittet er: „Segne dein Erbteil.“ Sein Volk ist sein persönliches Eigentum (2Mo 19,4.5; 34,9; Ps 74,2; 1Pet 2,9). Dabei appelliert er an Gott als den Besitzer oder Eigentümer seines Volkes. Diese beiden Gedanken erinnern uns an die Stellung des Volkes gegenüber Gott, an die enge Verbindung zwischen Gott und seinem Volk.
Dies führt ihn zu zwei weiteren Bitten über die Praxis des Volkes, über den Weg, den sie gehen sollen. Die dritte Bitte bezieht sich auf Gottes Fürsorge für sie: „Weidet sie“. Er bittet Gott, dass Er seinem Volk, das sich in Not und Prüfung befindet, Ruhe und Nahrung gibt. Er appelliert an Gott als den Hirten seines Volkes (Ps 23,1; 80,1b).
Die vierte Bitte, und damit beschließt er sein Gebet, lautet: „Trage sie bis in Ewigkeit.“ Damit appelliert er an die väterlichen und mütterlichen Gefühle Gottes für sein Volk. Fürsorge erfordert Kraft und Liebe. Gott trägt keine Last, sondern sein Volk (5Mo 1,31; Jes 40,11; 46,3). Der Fürbitter bittet Gott, sein Volk in die Arme zu nehmen und es gemäß dem Segen des Friedensreichs zu tragen, und zwar während der ganzen Zeit des Friedensreichs. Mit „bis in Ewigkeit“ ist das Friedensreich gemeint. Er trägt sie mit „ewigen Armen“ (5Mo 33,27; Jes 46,4).
Es ist ein schöner Abschluss eines Gebets, das mit lautem Flehen begann. Es endet mit einem Appell an die Liebe Gottes und seine Macht, im Bewusstsein ihrer eigenen Ohnmacht, dass sie es in ihrer eigenen Kraft nicht schaffen werden. Dies ist ein Gebet, das Gott gerne hört und erhört. Wie wunderbar ist es, einen Gott zu haben, von dem man dies verlangen kann und von dem wir sicher wissen, dass Er dieses Gebet erhören wird. Dieser Gott ist auch unser Gott! Wir dürfen es für uns selbst und auch für andere bitten.