Behandelter Abschnitt Ps 10,16-18
Verse 16–18 | Der HERR tut Recht
16 Der HERR ist König immer und ewig; die Nationen sind umgekommen aus seinem Land. 17 Den Wunsch der Sanftmütigen hast du gehört, HERR; du befestigtest ihr Herz, ließest dein Ohr aufmerken, 18 um Recht zu verschaffen der Waise und dem Unterdrückten, damit der Mensch, [der] von der Erde [ist], fortan nicht mehr Schrecken verbreite.
Alle Zweifel sind verschwunden. Der Gottlose wird gerichtet. Das Vertrauen in Gott ist zurück. Der falsche König, der Antichrist, ist tot; lang lebe der große König, der HERR. Der Psalmist singt, dass der HERR König ist, immer und ewig (Vers 16). Dies gilt uneingeschränkt für das Friedensreich. Dann sind die Nationen aus seinem Land verschwunden. Alles Böse ist gerichtet, und Satan ist für tausend Jahre gebunden.
In dieser Zeit wird es deutlich werden, dass Er den Wunsch der Sanftmütigen gehört hat (Vers 17). Sie besitzen das Land, aus dem alle Gesetzlosen vertrieben worden sind (Mt 5,5; 13,41.42). Mit dieser Aussicht stärkt Gott die Herzen der Sanftmütigen. Er hört ihnen zu, wenn sie Ihm ihre Not, in der sie sich jetzt befinden, kundtun. Dass sein Ohr auf sie hören wird, ist ein ermutigendes Zeichen dafür, dass Er ihren Hilferuf die größte Aufmerksamkeit schenkt.
Der HERR wird der wehrlosen Waise und den entrechteten Unterdrückten Recht verschaffen (Vers 18). Er wird sich für sie einsetzen und sie den Segen erben lassen. Er hat das letzte Wort und nicht der „der Mensch, [der] von der Erde [ist]“, der immer noch so viel Gewalt begeht. Die Tatsache, dass der Gottlose als „der Mensch, [der] von der Erde [ist]“ bezeichnet wird – Mensch ist Hebräisch enosch, d. h. der schwache, sterbliche Mensch – macht deutlich, wie unbedeutend er ist und dass die Sphäre seines Lebens auf die Erde beschränkt ist.
Im Buch der Offenbarung werden solche Menschen immer wieder als Menschen bezeichnet, die „die auf der Erde wohnen“ (Off 3,10; 6,10; 8,13; 11,10; 13,8,14; 14,6; 17,8). Der Gottlose ist ein „Erdenmensch“, einer, der sich mit Herz und Seele an die Erde klammert und keinerlei Verbindung zum Himmel hat. Nach Gottes Eingreifen ist es aus und vorbei mit ihm und seiner Gewalt.
Was für den gläubigen Psalmisten und den gläubigen Überrest Israels in der Endzeit und im Friedensreich gilt, gilt für den Glauben heute auch. Der Gläubige mag wissen, dass der Herr regiert, auch wenn dies noch nicht offen sichtbar ist. Er vergisst die Seinen nicht und ist der Helfer der Wehrlosen, die durch den Glauben mit Ihn verbunden sind. Auch wenn es noch keinen äußeren Frieden gibt, kann der Gläubige seinen Weg auf der Erde mit dem Frieden Gottes in seinem Herzen gehen, im Wissen, dass der Herr regiert.