Behandelter Abschnitt Ps 9,15-18
Verse 15–18 | Gericht über die Nationen
15 Versunken sind die Nationen in die Grube, die sie gemacht haben; ihr Fuß wurde in dem Netz gefangen, das sie heimlich gelegt haben. 16 Der HERR hat sich kundgetan: Er hat Gericht ausgeübt, indem er den Gottlosen verstrickt hat in dem Werk seiner Hände. – Higgajon. – Sela. 17 Die Gottlosen werden zum Scheol umkehren, alle Nationen, die Gott vergessen. 18 Denn nicht für immer wird der Arme vergessen sein, [nicht] für ewig verloren die Hoffnung der Elenden.
Diese Verse geben eine prophetische Beschreibung des Gerichts über die Nationen. Sie beschreiben Ereignisse, die noch nicht stattgefunden haben, so, als ob sie bereits stattgefunden haben. Die Nationen wollten die Stadt zerstören, sie wollten sie in eine Grube verwandeln, die mit den Leichen ihrer Bewohner gefüllt war (Vers 15). Durch die Gerichte des gerechten Richters sind die Rollen vertauscht worden. Die Heiden kamen um und versanken in die Grube, die sie für Jerusalem gemacht hatten. Auf ihrem Marsch nach Jerusalem haben sich ihre Füße in dem Netz verfangen, das sie heimlich für Jerusalem gelegt hatten.
Dies geschah, weil der HERR für sein Volk eintrat und sich gegen seine Feinde wandte. Er griff im Gericht ein und offenbarte sich so (Vers 17). Er hat sich kundgetan, indem Er Gerechtigkeit ausübte. Wenn „der Gottlose“ – Einzahl, wir können an den Antichristen denken, – sich in das Werk seiner eigenen Hände verstrickt, zeigt das, dass Gott Gerechtigkeit übt. Die Worte „higgajon, sela“ deuten darauf hin, dass wir, während die Musik leise spielt (higgajon), ruhig (sela) über Gottes Recht nachdenken sollen.
Nachdem er über Gottes Recht nachgedacht hat, spricht David weiter über das Schicksal der Gottlosen (Vers 17). Er fügt einige ernste Worte als Warnung für die Gottlosen hinzu. Alle Nationen kehren an ihren Herkunftsort zurück. Sie kommen aus dem Reich der Toten, dem Scheol und kehren dorthin zurück. Der Scheol – im Neuen Testament als Hades bezeichnet – ist der Ort, an dem sich die Geister der verstorbenen Ungläubigen befinden.
Die Tatsache, dass sie in das Totenreich zurückkehren, bedeutet nicht, dass das Totenreich buchstäblich ihr Herkunftsort ist, sondern dass die Inhalte ihres Lebens dort ihren Ursprung haben. Sie haben nichts als Hass auf Gott und sein Volk offenbart. Das ist es, was das Totenreich, wo die Ungläubigen sind, kennzeichnet. In ihrem Leben haben sie nie mit Gott Verbindung gehabt. Sie haben Ihn bewusst vergessen, Ihn in ihrem Denken eliminiert, Ihm keine Einmischung in ihr Leben erlaubt. Sie werden von Gott immer vergessen werden.
Auf der anderen Seite werden die Armen nicht für immer vergessen werden (Vers 18). Gott denkt an sie (vgl. Vers 12). Deshalb geht die Hoffnung der Elenden nicht für immer unter. Kein armer und elender Mensch, der seine Hoffnung auf Gott setzt, tut dies vergeblich. Gott hört und wird erhören und retten.