Behandelter Abschnitt Hiob 39,5-8
Verse 5–8 | Der Wildesel und der Wildling
5 Wer hat den Wildesel frei entsandt, und wer gelöst die Fesseln des Wildlings, 6 zu dessen Haus ich die Steppe gemacht habe und zu seinen Wohnungen das Salzland? 7 Er lacht über das Getümmel der Stadt, das Geschrei des Treibers hört er nicht. 8 Was er auf den Bergen erspäht, ist seine Weide, und allem Grünen spürt er nach.
Die nächste Frage Gottes bezieht sich auf „den Wildesel“ und „den Wildling“ (Vers 8). Weiß Hiob, wie es kommt, dass er so frei lebt? Dass er ohne Fesseln, ungebunden herumstreift? Wer hat diesem Geschöpf diese Natur mit dem Verlangen nach Freiheit und der Kraft, diese beizubehalten, gegeben? Das hat Gott getan. Er hat dafür gesorgt, dass dieses Tier nicht in die Hände der Menschen gelangt ist und ungezähmt lebt. Wenn es in die Hände von Menschen fiele, würde es gezähmt werden (Jak 3,7).
Gott sorgt nicht nur für die Freiheit des Tieres, sondern auch für eine Umgebung, in der es sich zu Hause fühlt (Vers 6). Die Wildnis entspricht seiner Natur, wo der Wildesel zu Hause ist (Jer 2,24). Das Salzland mit seinen salzhaltigen Böden bietet genügend gesalzene Nahrung, die das Tier benötigt.
Der freie, ungebundene Wildesel lacht den zahmen Esel aus, der in der Stadt, mitten im Getümmel ist (Vers 7). Der Wildesel ist davon befreit. Er ist in der freien Natur und genießt dort die Ruhe. Der gezähmte Esel ist ein Sklave und muss Lasten schleppen (4Mo 22,30). Er muss auf das Geschrei des Treibers hören und wird von ihm getrieben. Damit hat der Wildesel nichts zu tun. Er hört diese Stimme nicht, denn er ist nicht gefangen.
Er ist in Freiheit auf den Bergen, wo seine Weiden sind (Vers 8). Dort sucht er nach Nahrung. Wenn es etwas Grünes gibt, frisst er es mit großer Genugtuung, ohne zu meckern (Hiob 6,5). Es ist ein weiterer Beweis für die Größe Gottes, dass Er auch ein solches Tier geschaffen hat, das sich entsprechend der Natur, die Er ihm gegeben hat, verhält.