Behandelter Abschnitt Hiob 31,5-8
Verse 5–8 | Lügen und Betrug
5 Wenn ich mit Falschheit umgegangen bin und mein Fuß dem Trug zugeeilt ist – 6 er wäge mich auf der Waage der Gerechtigkeit, und Gott wird meine Unsträflichkeit erkennen –, 7 wenn mein Schritt vom Weg abgebogen und mein Herz meinen Augen gefolgt ist und an meinen Händen ein Makel kleben blieb, 8 so möge ich säen und ein anderer essen, und meine Sprösslinge mögen entwurzelt werden!
Ein zweites Übel, von dem Hiob sich entschieden distanziert, ist das Reden von Lüge und Betrug (Vers 5). Er hat nie gelogen, indem er zum Beispiel eine Situation falsch dargestellt hat, um sich von einer Anschuldigung zu entlasten. Er war auch nie schnell bereit, sich beispielsweise durch Betrug einen Vorteil zu verschaffen. Er war immer aufrichtig und ehrlich. Hier folgt keine Verwünschung, sondern eine Aufforderung an Gott, ihn in einer gerechten Waage zu wiegen (Vers 6). Dann wird der gerechte Gott sehen, wie sich die Waage auf die Seite seiner Aufrichtigkeit neigt.
Das nächste „wenn“, das seine Unschuld zum Ausdruck bringt, betrifft den Weg, den er gegangen ist (Vers 7). Er ist nicht vom rechten Weg abgewichen. Es gab nichts in seinem Herzen, was ihn dazu veranlasst hätte, sich an etwas Sündiges zu hängen, das seine Augen gesehen haben und das ihn dazu veranlasst hat, Unrecht zu tun, sodass die Sünde nun an seinen Händen klebt.
An dieses „wenn“ schließt er ein „so“ an, gefolgt von einem Fluch, der ihn im Fall seiner Schuld treffen soll (Vers 8). Wenn bei ihm der Finger auf etwas davon gelegt werden kann, will er dafür bestraft werden. Diese Strafe besteht darin, dass der Segen, für den er gesät und gearbeitet hat, ausbleibt. Ferner soll er mit ansehen, dass ein anderer davon profitiert oder dass das Ergebnis seiner Arbeit zerstört wird (vgl. 5Mo 28,33a; 3Mo 26,16b).