Behandelter Abschnitt Hiob 26,1-4
Einleitung
Nach seiner Antwort an Bildad (Verse 1–4) beschreibt Hiob die Größe Gottes noch eindrucksvoller und großartiger als Bildad (Verse 5–14).
Verse 1–4 | Die Eitelkeit der Worte Bildads
Und Hiob antwortete und sprach:
Wie hast du dem Ohnmächtigen geholfen, den kraftlosen Arm gerettet! 3 Wie hast du den beraten, der keine Weisheit hat, und gründliches Wissen in Fülle kundgetan! 4 An wen hast du Worte gerichtet, und wessen Odem ist von dir ausgegangen?
Hiob antwortet Bildad (Vers 1). Seine Antwort klingt sarkastisch. In seinen Reden hat er gezeigt, wie er nach Rechtfertigung sucht, aber Bildad sagt schonungslos, dass dies nicht möglich ist. Hiob gibt zu, dass er jemand ist, der keine Kraft hat (Vers 2). Aber welch große Hilfe erfuhr er von Bildad. Sein Arm hing hilflos herab, aber zum Glück war Bildad da, um ihn zu retten. Ein solcher Freund ist echt eine große Hilfe. Und dann ist da noch der Rat, den Bildad dem armen Hiob gab, dem es an Weisheit mangelte (Vers 3). Bildad war nicht sparsam mit seinem Rat, sondern hat ihm „gründliches Wissen in Fülle kundgetan“. Hiob sagt gewissermaßen: „Ich weiß natürlich nichts, aber was für ein großes Licht habt ihr auf meine Situation geworfen. Jetzt ist alles klar, Leute.“
Aber wem hat Bildad eigentlich seine Worte mitgeteilt (Vers 4)? Bildad sprach all seine Worte zu einem Mann, der in großer Not war. Was er sagte, half Hiob nicht, stärkte ihn nicht und erlöste ihn auch nicht von seinem Elend, sondern verschlimmerte sein Leiden noch. Anstelle von Öl und Wein streuten sie Salz in seine Wunden. Die Worte von Bildad trugen nicht dazu bei, das dunkle Rätsel seines gegenwärtigen Leidens zu lösen. Alle Worte, die die Freunde zu Hiob sagten, waren unangebracht und bewiesen den Bankrott ihrer Weisheit.
Und was ist der Ursprung von Bildads Worten? Welcher Geist hat ihn inspiriert und sich in seinen Worten niedergeschlagen? Es ist klar, dass Bildad kein Bote Gottes ist. Die Reden von Bildad und seinen Freunden waren nicht von Gott inspiriert, sondern von ihren eigenen Gedanken über Gott. Bildads Rede atmet den Geist von Eliphas (Hiob 4,17). Was die Freunde sagten, hat nichts damit zu tun, wie Gott wirklich mit einem Menschen umgeht, der in Leid versunken ist. Deshalb entbrennt der Zorn Gottes auch gegen die Freunde (Hiob 42,7-9).