Behandelter Abschnitt Hiob 20,26-28
Verse 26–28 | Der Zorn bleibt
26 Alle Finsternis ist aufgespart für seine Schätze; ein Feuer, das nicht angeblasen ist, wird ihn fressen, wird verzehren, was in seinem Zelt übrig geblieben ist. 27 Der Himmel wird seine Ungerechtigkeit enthüllen und die Erde sich gegen ihn erheben. 28 Der Ertrag seines Hauses wird weggeführt werden, wird zerrinnen am Tag seines Zorns.
Die einzige Aussicht, die der Gottlose hat, sowohl für sich selbst als auch für seine sicher gelagerten Güter, ist „alle Finsternis“ (Vers 26). Die Dunkelheit in all ihren Facetten wartet auf ihn. Genau dort wird er enden. Dort wird er von einem Feuer verzehrt werden, das nicht von Menschen, sondern von Gott angeblasen worden ist. Alles, was er „in seinem Zelt“, d. h. in seiner Wohnung, zurückgelassen hat, wird „verzehrt“. Dies ist eine Anspielung auf die Kinder Hiobs, die ebenfalls umgekommen sind. Zophar erspart Hiob keinen Gräuel. Er stellt Hiob den Verlauf und das Ergebnis des Gottlosen vor Augen, ohne ihm einen einzigen Hoffnungsstrahl zu zeigen.
In Vers 27 widerlegt Zophar die Behauptung Hiobs, sein Zeuge sei im Himmel (Hiob 16,18-20). Er erklärt, dass die Ungerechtigkeit der Gottlosen vom Himmel (Gott) an andere weitergegeben werden wird. Jeder wird davon erfahren. Das Ergebnis wird kein „Schweigemarsch“ für den toten Gottlosen sein. Im Gegenteil, es wird große Entrüstung auf der Erde herrschen. Alle werden sich gegen den Gottlosen erheben, aufgrund dessen, was bekannt geworden ist.
Manchmal werden Menschen posthum, d. h. nach ihrem Tod, geehrt. Es kann auch vorkommen, dass Menschen nach ihrem Tod verachtet und verflucht werden. Letzteres kommt manchmal vor, wenn von Menschen, die zu Lebzeiten gefeiert wurden, nach ihrem Tod schreckliche Dinge bekannt werden, die sie getan haben. So wird es auch bei Hiob sein, meint Zophar. Dann wird auch die Erde, die all diese schrecklichen Dinge gesehen hat, von ihnen zeugen (5Mo 31,28).
Der Gottlose wird seinen ganzen Wohlstand verlieren (Vers 28). So erging es Hiob. Zophar schreibt dies dem Zorn Gottes zu. Das ist die Erklärung der Freunde für den Verlust, den Hiob erlitten hat. Gott hat ihm alles aus der Hand geschlagen, weil er gesündigt hat. Daran zweifelt Zophar nicht, wie er in seinem Schlusswort sagt.