Behandelter Abschnitt Hiob 20,7-11
Verse 7–11 | Er wird schnell vergehen
7 gleich seinem Kot vergeht er für immer; die ihn gesehen haben, sagen: Wo ist er? 8 Wie ein Traum verfliegt er, und man findet ihn nicht, und er wird ver scheucht wie ein Nachtgesicht. 9 Das Auge hat ihn erblickt und [sieht ihn] nie mehr, und seine Stätte gewahrt ihn nicht mehr. 10 Seine Kinder müssen den Armen Wiedergutmachung leisten, und seine Hände sein Vermögen zurückgeben. 11 Seine Knochen waren voll seiner Jugendkraft, und [nun] liegt sie mit ihm im Staub.
Wenn wir für einen Moment vergessen, an wen sich Zophar wendet,
spricht er in einer blumigen Sprache voller ansprechender Beispiele. Er
ist ein Experte für die Beschreibung des Bösen und seiner Folgen. Die
Anwendung auf Hiob ist zu deutlich, um wirklich zu vergessen, zu wem er
spricht. Hiob wird umkommen, und zwar auf die schändlichste Weise: wie
sein Kot (Vers 7). Exkremente werden weggewischt und nie wieder gesehen.
Es gibt auch keine Sehnsucht nach ihnen. So wird es auch bei Hiob sein.
Ein toter Körper, der mit Verachtung behandelt wird, wird wie Dung auf
das Feld geworfen (2Kön 9,37; Ps 83,10.11;
Die Gottlosen vergehen wie ein Traum und eine Vision (Vers 8). Ein Traum und eine Vision sind vorübergehende und flüchtige Erscheinungen. Sie sind einen Moment lang da und verschwinden dann wieder. Sie können weder festgehalten noch zurückgerufen werden. Wenn sie vergangen sind, sind sie unwiderruflich verschwunden, weggefegt wie ein Nebel, der sich auflöst, weil er vom Wind weggejagt wird.
Niemand wird ihn mehr sehen (Vers 9), denn er ist wie ein Traum und eine Vision, die verschwunden sind. Auch der Ort, an dem er lebte, sieht ihn nicht mehr. Er kommt nie wieder dorthin zurück. Sein Platz ist leer, als ob er nie dort gewesen wäre. Seine Kinder müssen den Armen Wiedergutmachung leisten, d. h. sie werden versuchen, sich bei den Armen beliebt zu machen (Vers 10). Er lässt ihnen nichts übrig, denn er muss sein Vermögen, das er anderen auf unlautere Weise weggenommen hat, eigenhändig zurückgeben (vgl. Hiob 21,19).
Er selbst mag noch voller jugendlicher Kraft sein, aber der vorzeitige Tod wird dem ein Ende setzen (Vers 11). Mitten in der Kraft seines Lebens wird er kraftlos in den Staub gelegt werden und zu dem Staub vergehen, aus dem er gemacht ist (1Mo 3,19). Und der vorzeitige Tod ist laut Zophar der Beweis dafür, dass Gott die Bösen ausnahmslos bestraft.