Behandelter Abschnitt Neh 5,10-11
Verse 10.11 | Nehemia ruft zum Erlass auf
Aber auch ich, meine Brüder und meine Diener, wir haben ihnen Geld und Getreide [auf Wucher] geliehen. Lasst uns doch diese Forderung erlassen! 11 Gebt ihnen doch gleich heute ihre Felder, ihre Weinberge, ihre Olivengärten und ihre Häuser zurück und [erlasst ihnen] den Zins von dem Geld und dem Getreide, dem Most und dem Öl, das ihr ihnen [auf Wucher] geliehen habt.
Nachdem Nehemia das Böse öffentlich benannt hat und eine erste Anweisung für den Weg zur Wiederherstellung gegeben hat, erlässt er persönlich als erster die Schulden. Er wird auch Geld geliehen haben, was erlaubt ist. Um andere auf seine Seite zu ziehen, geht er als Beispiel voran, indem er freiwillig auf sein Recht auf Zurückzahlung des geliehenen Geldes verzichtet. Was ist dieser Mann aufs Neue selbstlos, um die Einheit seines Volkes zu bewahren.
Nehemia spricht auch im Namen von „meinen Brüdern und meinen Dienern“. Er hat Menschen um sich, die genauso handeln wie er. Die Selbstlosigkeit Nehemias hat einen guten Einfluss auf die Gesellschaft, die er direkt um sich herum hat. Ein gutes Beispiel ist der beste Lehrmeister.
Mit der Wiedergutmachung des Bösen darf nicht gewartet werden. Es muss direkt, „gleich heute“, damit begonnen werden. Wer das menschliche Herz kennt, weiß, dass im Falle der Überzeugung die Tat direkt folgen muss. Die Gefahr besteht nämlich, dass mit dem Verstreichen von Zeit die Überzeugung an Kraft verliert und man nicht mehr dazu kommt, dieser Überzeugung entsprechend zu handeln. Es gibt Dinge, die keinen Aufschub dulden.
Nehemia führt auch aus, worum es geht. Er hilft beim „bekennen“. Niemand kann sich dahinter verstecken, nicht genau zu wissen, worum es geht. Wenn es um eigenes Versagen geht, sind wir sehr vergesslich. Es ist viel Überzeugungskraft nötig, wenn wir etwas wiedergutmachen wollen, das auch noch Entschädigung erfordert. Gottes Geist hat viel Arbeit an uns zu tun.