Verse 12 | Schallum und seine Töchter
Und ihnen zur Seite besserte Schallum aus, der Sohn Hallocheschs, der Oberste des [anderen] halben Bezirks von Jerusalem, er und seine Töchter.
Seine herausragende Position (vgl. Vers 5) hindert Schallum nicht daran, die Ärmel hochzukrempeln und am Bau der Mauer mit anzufassen. Er ist nicht nur beruflich ein Kollege von Rephaja (Vers 9), sondern hat auch geistlich dasselbe Interesse. Er besucht nicht mit seinem Kollegen die Feiern, bei denen gute Geschäfte gemacht werden können. Sie sind nicht auf eine bessere Versorgung des eigenen Bereichs aus. Gemeinsam sind sie davon überzeugt, dass sie ihrem Bezirk am besten dienen, wenn sie an der Sicherheit der Stadt Gottes mitarbeiten.
Ein Christ, der in einer hohen beruflichen Funktion für viele Bereiche verantwortlich ist, dient seiner Firma am besten, wenn er sich zuerst und am meisten für die Stadt Gottes einsetzt.
Als Besonderheit wird erwähnt, dass auch seine Töchter am Bau der Mauer mithelfen. Das ist das einzige Mal, dass wir von Frauen lesen, die mithelfen. Frauen haben beim Bauen eine eigene, nicht durch Männer wahrzunehmende Aufgabe. Es gibt Frauen, die dem Herrn mit ihrer Habe dienen (Lk 8,2.3), die weissagen (Apg 21,9), die im Evangelium mitkämpfen (Phil 4,2.3), die Dienerinnen der Gemeinde sind (Röm 16,1.2).
Schallum hält neben sich auch seine Töchter nicht für zu schade, um an dieser schweren Arbeit ihren Anteil zu tun. Wir lesen nicht von jemandem, der zusammen mit seinen Söhnen an der Arbeit ist. Das einzige Mal, dass die Rede davon ist, dass jemand mit seinen Kindern an der Mauer arbeitet, ist hier.
Es gibt keinen Hinweis darauf, wie alt diese Töchter sind. Es entsteht der Eindruck, dass es sich um junge Frauen handelt. Hier kann wohl eine Anwendung gemacht werden. Es wird hier und da darüber geklagt, dass wenig Jugend da ist. Es ist für einen jungen Gläubigen auch nicht einfach, in einer örtlichen Gemeinde niemand in seinem eigenen Alter zu haben. Für diese Töchter dagegen war das Fehlen von anderen jungen Menschen kein Hindernis, ihrem Vater beim Bauen mitzuhelfen. Wenn junge Menschen ihre Eltern in Treue ihren Anteil am Wiederaufbau der Mauer um die Stadt Gottes tun sehen, werden sie sich ihnen anschließen.
Wenn Aufrichtigkeit da ist, wird der Herr diese Treue segnen. Es wird andere anziehen, die auch mit und für den Herrn leben wollen.