Verse 5 | Nehemia lässt den König seinen Wunsch wissen
und ich sprach zum König: Wenn es der König für gut hält und wenn dein Knecht wohlgefällig vor dir ist, [so bitte ich,] dass du mich nach Juda sendest zur Stadt der Begräbnisse meiner Väter, damit ich sie [wieder] aufbaue.
Voller Vertrauen, aber mit angemessenem Respekt, wendet er sich an den König. An dem, was er sagt, sieht man seine Anerkennung der Position des Königs und seiner eigenen Position. Er bittet um die Gunst des Königs. Ohne seine wohlwollende Zustimmung kann er sein Vorhaben wohl vergessen. Dass Gott die Tür zu öffnen scheint, macht Nehemia nicht so übermütig, dass er die Tür mit einer wilden Bewegung ganz aufstoßen will. Er bleibt der Diener, der vom König abhängig ist.
Dennoch ist er auch so freimütig, den König auf sein Verhalten als Diener hinzuweisen. Er fragt mit so vielen Worten, ob der König mit ihm zufrieden ist. Das kann er tun, weil er als pflichtbewusster Mann seinem Herrn immer zu seiner vollen Zufriedenheit gedient hat. Ohne Überheblichkeit weist Nehemia den König darauf hin als möglichen Grund, ihm seine Bitte zu erlauben.
Nehemia ist über sein Ziel offen. Er hat die Trümmer grob beschrieben. Aber er ist nicht jemand, der von der Seite ständig schreit, wie schlecht alles ist, während er nicht bereit ist, selbst die Ärmel hochzukrempeln. Nein, er zeichnet ein reales Bild, ist aber dabei fest entschlossen, seine ganze Kraft für die Stadt einzusetzen, die in Trümmern liegt, was auch immer es ihn kosten mag. Er möchte die Stadt, mit der er die „Begräbnisse meiner Väter“ verbindet, wiederaufbauen. Sein Herz ist davon voll.
Einige Lektionen
Wenn Menschen, die über uns stehen, uns ermutigen, um etwas zu bitten, dürfen wir freimütig darauf eingehen. Wir dürfen das als ein Werk Gottes in ihren Herzen sehen.
Wir müssen die Dinge nicht schöner beschreiben, als sie sind.
Wir müssen uns selbst nicht schlechter beschreiben, als wir sind, solange wir bloß in Aufrichtigkeit auf die Qualität unserer Arbeit hinweisen können. Wer in seiner Arbeit immer ehrlich gewesen ist, kann das ruhig sagen, wenn die Situation es erfordert (vgl. 1Sam 12,3.4).