Behandelter Abschnitt 2Chr 26,6-15
Verse 6–15 | Militärischer und landwirtschaftlicher Erfolg
6 Und er zog aus und kämpfte gegen die Philister und riss die Mauer von Gat und die Mauer von Jabne und die Mauer von Asdod nieder; und er baute Städte um Asdod her und unter den Philistern. 7 Und Gott half ihm gegen die Philister und gegen die Araber, die in Gur-Baal wohnten, und gegen die Meuniter. 8 Und die Ammoniter entrichteten Ussija Tribut, und sein Name drang bis nach Ägypten hin; denn er war überaus stark geworden. 9 Und Ussija baute Türme in Jerusalem auf dem Ecktor und auf dem Taltor und auf dem Winkel und befestigte sie. 10 Und er baute Türme in der Wüste und grub viele Zisternen; denn er hatte viel Vieh, sowohl in der Niederung als auch in der Ebene, [und] Ackerbauern und Weingärtner im Gebirge und am Karmel; denn er liebte den Ackerbau. 11 Und Ussija hatte ein kriegführendes Heer, das in Scharen in den Kampf zog, nach der Zahl ihrer Musterung durch Jeghiel, den Schreiber, und Maaseja, den Vorsteher, unter der Leitung Hananjas, eines der Obersten des Königs. 12 Die ganze Zahl der Häupter der Väter der tapferen Helden war 2600. 13 Und unter ihrer Leitung stand eine Heeresmacht von 307500 [Mann], die den Krieg führte mit gewaltiger Kraft, um dem König gegen den Feind beizustehen. 14 Und Ussija bereitete ihnen, dem ganzen Heer, Schilde und Lanzen und Helme und Panzer und Bogen und Schleudersteine. 15 Und er machte in Jerusalem Maschinen – eine Erfindung von Technikern –, die auf den Türmen und auf den Zinnen sein sollten, um mit Pfeilen und mit großen Steinen zu schießen. Und sein Name ging aus bis in die Ferne; denn wunderbar wurde ihm geholfen, bis er stark wurde.
Der HERR segnet ihn weiter mit Siegen und Wohlstand. Er hat militärischen und landwirtschaftlichen Segen. Zunächst gibt es den militärischen Segen. Die ersten Kriegshandlungen Ussijas richten sich gegen die Philister (Vers 6). Diese Feinde liegen am dichtesten bei ihm. Sie wohnen in der Grenzregion und stellen eine ständige Bedrohung dar. Sie sind ein Bild der Namenschristen, Menschen, die auch für die wahren Christen eine große Bedrohung darstellen, weil sie den wahren Christen in ihrem Bekenntnis so nahe stehen, während ihre Herzen weit von der Wahrheit entfernt sind.
Ussija reißt die Mauern einiger Städte der Philister nieder. Im geistlichen Sinn bedeutet das, dass die Argumente der Namenschristen für ihre Irrlehren und falschen Praktiken durch das Wort Gottes demaskiert und verworfen werden. Wir können an die törichte Argumentation denken, dass Gott Liebe ist und dass „also“ alle Liebe aus Gott kommt. Dies wird ganz gelassen z. B. auf eine homosexuelle Beziehung angewandt. Aber Gottes Wort verurteilt eine solche Haltung. Ussija wird von Gott geholfen (Vers 7). Wir können auch mit seiner Hilfe rechnen, wenn wir den Feinden Gottes und seines Wortes widerstehen. Ein solches Handeln nötigt Respekt ab (Vers 8).
Nachdem er sich den Bedrohungen von außen gestellt hat, wendet sich Ussija seinem Land zu. Auch dort beginnt er, Bauwerke zum Schutz von Gottes Zentrum der Anbetung zu errichten. Feindliche Mächte haben es besonders darauf abgesehen. Deshalb baut Ussija einige Türme in Jerusalem und befestigt sie (Vers 9). Türme sind Wachtürme, die eventuelle Gefahren schon von Weitem erkennen lassen, sodass Vorkehrungen getroffen werden können. Wir können diese Türme mit den Warnungen im Neuen Testament vergleichen, wo uns gesagt wird, Ausschau zu halten nach oder zu achten auf Menschen mit falschen Lehren und Praktiken (Apg 20,28; 1Tim 4,16).
Ussija ist nicht nur in der Stadt und für Gottes Heiligtum tätig, sondern auch in der Wüste (Vers 10a). Unser Leben spielt sich nicht nur im Heiligtum ab, sondern auch in der Welt. Auch in der Wüste werden Türme benötigt, was bedeutet, dass in unserem täglichen Leben Wachsamkeit geboten ist (1Pet 5,8). Darüber hinaus gräbt Ussija viele Zisternen in der Wüste, um das viele Vieh, das er besitzt, zu tränken. Wir brauchen auch die Erfrischung durch Gottes Wort, um unseren Dienst für den Herrn in der Darbringung von Opfern – wozu das Vieh unter anderem dient – frisch zu halten. Das erfordert Anstrengung, dafür müssen wir im Wort Gottes „graben“.
Das Leben Ussijas dreht sich nicht nur um die Verteidigung und das Überleben in der Wüste, sondern sein Herz schlägt auch für das Land als Ackerland (Vers 10b). Sein Herz hängt an derselben Sache, an der auch Gottes Herz hängt (5Mo 11,12). Er liebt Gott, er liebt das Land und er hat auch das Volk lieb. Ussija ist ein königlicher Landbesitzer mit Ackerund Weinbauern, die er in den Bergen und auf den fruchtbaren Feldern einsetzt. Es ist sein Anliegen, die reiche Frucht des Landes zu ernten als Opfer für Gott (5Mo 26,6-11) und als Nahrung für das Volk (Pred 5,8).
Auf diese Weise will der Herr uns auch als Bauern und Weinbauern gebrauchen. Das geschieht, wenn wir uns mit seinem Wort beschäftigen, um daraus die reiche Frucht zu sammeln, für die wir Ihn anbeten wollen und die wir mit den Seinen teilen dürfen. Das bewirkt Nahrung und Freude.
Dann kommt der Chronist wieder auf die Armee Ussijas zurück (Vers 11). So wird die Bemerkung über Ussijas Liebe zur Landwirtschaft von zwei Mitteilungen über seine militärische Stärke umrahmt. Es sagt uns, dass wir den Reichtum des Landes, die Früchte, die es hervorbringt – das sind für uns die Segnungen der himmlischen Örter in Christus (Eph 1,3) – nur genießen können, wenn wir geschickte Kämpfer für die Wahrheit sind. Wir müssen stark sein „in der Gnade, die in Christus Jesus ist“ (2Tim 2,1), und die Schlacht kämpfen wie „ein guter Streiter Christi Jesu“ (2Tim 2,3).
Die Schlacht erfordert die „ganze Zahl der Häupter der Väter“ (Vers 12), es darf niemand fehlen, niemand darf sich ihr entziehen. Das sind diejenigen, die einen verantwortlichen Platz im Volk Gottes einnehmen. Sie sind selbst tapfere Helden und kommandieren „eine Heeresmacht von 307500 Mann, die den Krieg führte mit gewaltiger Kraft“ (Vers 13). In dem geistlichen Kampf, mit dem wir konfrontiert sind, ist es auch wichtig, dass es gute Vorbilder und gute Nachfolger gibt. Die ganze Armee muss „dem König gegen den Feind beizustehen“ helfen. So bedient sich der Herr Jesus der Gläubigen, um dem Feind bei seinen Versuchen, die Gemeinde anzugreifen und sie ihres Segens zu berauben, zu widerstehen.
Ussija hat seine gesamte Armee – es heißt ausdrücklich „dem ganzen Heer“ – mit allen möglichen Waffen zur Verteidigung und zum Angriff ausgestattet (Vers 14). Die Waffen, die uns der Herr Jesus zur Verfügung gestellt hat, sind nicht fleischlich, sondern geistlich (2Kor 10,3-5; Eph
6,10–18). Jerusalem schenkt Ussija besondere Aufmerksamkeit, um die Stadt mit Kriegswerkzeugen zu verstärken (Vers 15a). Jerusalem ist das Zentrum der Anbetung und daher das große Hauptziel der feindlichen Angriffe. Ussija ist sich dessen bewusst und macht aus diesem Grund eine Festung aus der Stadt. Ein Ort der Anbetung ist daher auch ein geschützter und also sicherer Ort.
Die Werkzeuge des Krieges sind „eine Erfindung von Technikern“. Es erfordert eine besondere Fähigkeit, ein geistliches Verteidigungssystem für Angriffe auf das Zentrum des christlichen Lebens, die Anbetung des Vaters, zu entwickeln. Dieses Verteidigungssystem finden wir im Wort Gottes. Wenn wir uns mit Gottes Wort wappnen, werden wir die Angriffe kommen sehen, und wir werden auch wissen, wie wir sie abwehren können. Jeder Gläubige muss dabei seine eigenen Schwachstellen kennen und da besonders wachsam sein.
Alle Aktivitäten von Ussija, die wir oben gesehen haben, verschaffen ihm einen Namen, der weithin bekannt ist. Das verdankt er nicht sich selbst und seinen Bemühungen, sondern dem HERRN, „denn wunderbar wurde ihm geholfen“. Das hat ihm zu einem Gipfel des Ruhmes und der Macht verholfen. Die letzten Worte von Vers 15b, die mit dem Wort „bis“ eingeleitet werden, sind ein Wendepunkt und kündigen einen dramatischen Wechsel an.